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„Ich nutze jede freie Minute“

Studieren und die Welt bereisen: Alexandra Tristl arbeitet auf einem Kreuzfahrtschiff. Welche Rolle Handy-Hotspots dabei spielen, erfährst Du hier.
Bildnachweis: Alexandra Tristl

Liebe Alexandra, wie zuverlässig ist das WLAN auf einem Kreuzfahrtschiff?

Zuverlässig ist es tatsächlich sehr. Das „Problem“ ist eher, dass die Grundgeschwindigkeit bereits deutlich niedriger ist, als man es von zuhause kennt. Die Verbindung wird über Satelliten hergestellt, da sich das Schiff fast durchgehend bewegt. Wenn nun 800 Personen das Internet gleichzeitig nutzen möchten, kann das schnell sehr langsam werden.  

Meistens lade ich mir alle notwendigen Dateien herunter, wenn ich an Land bin. Bisher hat mir das PDF-Skript zum Lernen gereicht, deshalb muss ich glücklicherweise nicht durchgehend online sein.  

Bei den Prüfungen mache ich mir über das Handy selbst einen Hotspot. Das geht natürlich nur, wenn das Schiff im Hafen liegt, da man auf offener See kein Netz hat. Bisher hat das ganz gut mit meinem deutschen Handyvertrag geklappt, da ich die meiste Zeit in der EU war. Wenn wir im Winter außerhalb der EU sind, werde ich eine lokale SIM-Karte kaufen, je nachdem wann ich eine Prüfung schreiben möchte und in welchem Land wir uns zu dem Zeitpunkt befinden.  

Tagsüber bist Du beschäftigt mit den Wünschen der Gäste. Wann findest Du Zeit zum Lernen? 

Ich arbeite durchgehend in der Nacht, da ist das Gästeaufkommen deutlich niedriger und ich kann meistens meine Arbeit in Ruhe erledigen. Dieser Job ist einer der wenigen auf dem Schiff, in dem man keine Teildienste hat. Dadurch habe ich tagsüber mehr Zeit, um mich meinem Fernstudium zu widmen. Würde ich tagsüber arbeiten, wäre ich sowohl morgens als auch abends mit der Arbeit beschäftigt und hätte somit deutlich weniger Zeit.  

Die Stundenanzahl ist an der Rezeption im Nachtdienst im Endeffekt die gleiche oder sogar mehr als im Tagdienst, aber ich persönlich komme besser damit klar. Insbesondere die Seetage (die Tage, an denen das Schiff komplett auf See bleibt und keinen Hafen anläuft) sind optimal zum Lernen, da es nicht viele Alternativen gibt. Sonst versuche ich jede freie Minute zu nutzen, selbst wenn es nur ein paar Karteikarten sind 

An Deck oder in der Kajüte: Wo ist der beste Lernort an Bord? 

Am liebsten lerne ich tatsächlich in meiner Kabine, da ich dort ungestört bin. An den anderen Orten ist man meist nicht allein und kann sich dementsprechend schlechter konzentrieren oder wird häufig unterbrochen.  

Kannst Du die Studieninhalte mit Deinem Arbeitsalltag an Bord verbinden? 

Bisher eher weniger, jedoch ist das auch der Tatsache geschuldet, dass der Job wenig mit dem Studiengang Bachelor Marketing zu tun hat. Aber ich habe auch noch einige Module vor mir, deshalb könnte sich das vielleicht noch ändern.  

In welchen Ländern hast Du schon überall eine Prüfung abgelegt? 

Das ist bisher tatsächlich überschaubar, da wir in Coronazeiten sehr viel in Spanien waren und ich die meisten meiner Prüfungen dort geschrieben habe. Dann einmal in Schottland und natürlich in Deutschland, wenn ich zuhause bin. Anfang nächsten Jahres werden bestimmt neue Orte außerhalb der EU dazu kommen.  

Was waren die größten Herausforderungen beim Studium auf einem Kreuzfahrtschiff? 

Das Motivationstief zu überwinden. Man arbeitet 4 Monate lang, 7 Tage die Woche, bis täglich knapp 10 Stunden und erreicht irgendwann einen Punkt, an dem man nur noch nach Hause möchte und sich nicht mehr konzentrieren kann. Hinzu kommt, dass man an so viele schöne Orte kommt und es natürlich verlockender ist, noch ein paar Stunden länger draußen zu bleiben, anstatt etwas für das Fernstudium zu machen. Durch diese Kombination gestaltet es sich manchmal sehr schwierig, am Ball zu bleiben, zumal es keine Fristen gibt, die man einhalten müsste.   

Was waren die größten Vorteile? 

Vorteile per se gibt es in der Kombination Schiff/Studium nicht. Man arbeitet deutlich mehr als an Land, weil man keinen Tag frei hat. Dementsprechend ist ein gutes Zeitmanagement essentiell, um nicht den Überblick zu verlieren. Auf der anderen Seite hat man neben der Arbeit keinerlei Verpflichtungen. Einkaufen, Kochen, Putzen usw. wird alles übernommen, außerdem hat man keinen täglichen Anfahrtsweg zur Arbeit, so wie man es von zuhause kennt.  

Dennoch bin ich momentan sehr glücklich mit meinem Leben. Ich bereise die schönsten Orte der Welt, habe ein festes Einkommen und studiere noch nebenbei. Diesen Winter werden wir unter anderem Asien, Australien und Neuseeland bereisen, worauf ich mich schon sehr freue.  

Dementsprechend bin ich auch froh, dass ich mich für das Fernstudium an der IU entschieden habe. Die Flexibilität macht dieses Studium problemlos möglich. Gäbe es Pflichttermine oder Präsenzveranstaltungen, ginge das nicht.   

Was planst Du nach Deinem Studium? 

Das habe ich noch nicht fest entschieden. Auf jeden Fall möchte ich noch eine Weltreise unabhängig vom Schiff machen, für die spare ich derzeit noch. Früher oder später werde ich mir auch einen „normalen“ Job an Land suchen, da werde ich einfach schauen was sich ergibt bzw. ob es sich bis dahin herauskristallisiert, was ich machen möchte. Ich habe auch überlegt, ob ich im Anschluss noch meinen Master mache, aber das werde ich zu gegebener Zeit entscheiden.  

IU-Blog-Redaktion-Xaveria-Inman

Das Studileben steckt voller Möglichkeiten! Mit meinen Texten will ich Dir helfen, sie zu entdecken. Als Redakteurin an der IU Internationale Hochschule begleite ich Dich dabei durch Deinen Alltag. Ist der Laptop zugeklappt, tanze ich oder zeichne Cartoons über die kleinen Dinge im Leben. Meine Freund:innen habe ich dabei gerne an meiner Seite.

Xaveria
IU Redakteurin