Pauline bereitet sich gerade auf Olympia im Bahnradsport vor und studiert nebenbei Gesundheitspsychologie. Im Interview erzählt sie uns mehr über ihren Lebensweg, ihre Motivationsstrategien und ihren Umgang mit Rückschlägen.
Du bist Olympionikin im Bahnradsport. Wie bist Du zu Deinem Sport gekommen? Was fasziniert Dich am Bahnradfahren?
Pauline: Ich bin von klein auf sportbegeistert. Wegen gesundheitlicher Probleme und auf ein paar Umwegen bin ich von der Leichtathletik zum Radsport gekommen. Dass es letztlich der Bahnradsport wurde, habe ich meinem damaligen Trainer zu verdanken. Den endgültigen Weg des Leistungssports, bin ich erst sehr spät gegangen – aber ich würde es immer wieder so machen. Der Bahnradsport hat extrem viel zu bieten: Geschwindigkeit, Kraft, Technik. Das Gefühl, besser zu werden, treibt mich jeden Tag an.
Wie würdest Du Dich in 3 Sätzen selbst beschreiben?
Pauline: Ich bin eine Leistungssportlerin, die ihre Zukunft angeht und auf keine Medaille verzichten will. Ich bin eine junge Frau mit Herz, Emotionen, Ehrgeiz und Zielen. Und ich bin bereit, zu lernen, und gespannt, auf alles, was das Leben noch für mich bereithält.
Wie kam es dazu, dass Du den Entschluss gefasst hast, neben dem Leistungssport ein Fernstudium anzufangen? Und wieso hast Du Dich für die IU Inernationale Hochschule und ein Studium der Gesundheitspsychologie entschieden?
Pauline: Leistungssport ist im Moment mein Lebensmittelpunkt. Aber man darf die Zukunft niemals aus den Augen verlieren! Mein Traum war es schon immer, Menschen zu helfen. Nach meiner sportlichen Karriere möchte ich das zu meinem Beruf machen. Die IU Internationale Hochschule ermöglicht mir dank des flexiblen Studienmodells, meinen Sport auszuüben und gleichzeitig die Basis für meine Zukunft zu legen. Dafür bin ich sehr dankbar.
Das Gefühl, besser zu werden, treibt mich jeden Tag an.
Im Sport bist Du ja nicht nur körperlich, sondern auch geistig ganz schön gefordert. Wie schaffst Du es, Dich nach einem anstrengenden Trainingstag oder einem Rennen zum Lernen aufzuraffen? Kannst Du bestimmte Motivationstechniken aus dem Leistungssport dafür nutzen, Dich für das Studium zu motivieren?
Pauline: Nach dem Abitur ist einiges anders gelaufen, als ich es mir vorgestellt hatte. Ich stand vor vielen Herausforderungen – vor allem, was meinen Tagesablauf, Alltag und das Studieren anging. Was ich aus dieser Zeit gelernt habe: Das Leben ist keine Einbahnstraße. Man darf auch mal den Studiengang wechseln und kann sich neu orientieren. Denn Irren ist menschlich. Und es gehört auch dazu, sich manchmal überfordert zu fühlen. Ich musste außerdem lernen, tief durchzuatmen – auch, wenn mal nicht alles nach Plan läuft. Man findet immer einen Weg!
Im Sport und im Studium gilt: Man sollte sich am Ergebnis orientieren. Nur so weiß man, wieso man etwas anfängt. Im Sport ist es der Olympiasieg oder Weltmeistertitel. Im Studium ist es der Traumberuf, der einem vorschwebt. Um es abschließend zu sagen: Setzt Euch ein großes Ziel, macht einen Plan mit vielen kleinen Zwischenzielen und atmet durch, wenn es auch mal nicht so rund läuft.
Wie integrierst Du das Fernstudium in Deinen sportlichen Alltag? Wie und wann lernst Du? Was hilft Dir dabei besonders an der IU?
Pauline: Mein Alltag ist von Trainingslagern, Reisen und vielen spontanen Änderungen geprägt. Deshalb bin ich sehr dankbar, dass ich mein Studium immer dabeihabe und mir meine Zeit flexibel einteilen kann – egal, wann oder wo ich auf dieser Welt unterwegs bin.
Ich befinde mich im Moment in der Olympiavorbereitung, was eine enorme Herausforderung darstellt. Aber immer, wenn ich Zeit finde, setze ich mich an das Skript und tue etwas für mein Modul, das ich gerade bearbeite. Auf Anhieb hört sich das eventuell etwas unstrukturiert an – aber ich lerne immer, wenn ich Zeit dafür habe bzw. nehme sie mir dann.
Es gibt Phasen, in denen ich jeden Tag etwas tun kann. Manchmal ist meine Energie zwischen den Trainingseinheiten auch aufgebraucht. Ich mache mir keinen Stress, aber ich bin immer stolz, wenn ich ein Modul erfolgreich abgeschlossen habe. Ich setze mir kleine Ziele und behalte immer im Blick, was das große Ziel ist. Mein absoluter Favorit sind die Online-Klausuren, denn ich kann sie selbst buchen und flexibel schreiben, egal wo ich gerade bin. Das Fernstudium ist wie gemacht für meine jetzige Situation und ich preise diese tolle Chance auch immer bei anderen Sportlern an.
Ich setze mir kleine Ziele und behalte immer im Blick, was das große Ziel ist.
Du bist sowohl im Sport als auch im Studium immer wieder mit der Herausforderung konfrontiert, in einer angespannten Wettkampf- bzw. Prüfungssituation Deine Bestleistung abzurufen. Wie bereitest Du Dich mental auf diese Extremsituationen vor? Hast Du dafür Tipps oder mentale Übungen?
Pauline: Ich bin auch aufgeregt in Extremsituationen. Wichtig ist es an der Stelle wieder zu betonen, dass das auch völlig okay ist! Mein Tipp ist es, eine Prüfungsroutine zu entwickeln. Routinen habe ich vor Wettkämpfen als auch in meinem Uni-Leben. Dazu gehört, am Tag vorher früh ins Bett zu gehen, die Karteikarten unter das Kissen zu legen, am Prüfungstag den Schreibtisch (Online-Klausur) sowie Getränke und Snacks vorzubereiten usw. Diese Tipps hören sich vielleicht etwas banal an. Aber solche kleinen Dinge bringen innere Ruhe und eine Struktur in die Situation bzw. den Prüfungstag.
Man muss es üben und vielleicht klappt es nicht gleich auf Anhieb. Aber wenn man in die Struktur vertraut, ist es wie ein Prüfungstraining, und man wird von Mal zu Mal entspannter.
Ob Du ein Spiel verlierst oder Dich verletzt: Als Sportler muss man lernen, richtig mit Rückschlägen umzugehen. Dasselbe gilt für den Weg durch’s Studium. Was ist Deine persönliche Strategie, um an Rückschlagen zu wachsen und den Mut nicht zu verlieren?
Pauline: Rückschläge und Fehler sind menschlich. Sie tun in der Situation zwar weh, aber man muss sie annehmen und eine Chance daraus machen.
Pauline: Auch wenn das manchmal etwas länger dauert.
keiner wird uns als junge Menschen vor dieser Erfahrung schützen können – und das ist auch gut so!
Ich denke, dass sich jeder selbst eine eigene Strategie anlegen und nicht zu viel auf andere schauen sollte. Ich persönlich versuche, die Situation sacken zu lassen und sie mit etwas Abstand zu betrachten – auch wenn es manchmal unangenehm ist und man sein Ego runterschlucken muss.
Für die letzte Frage Hand aufs Herz: Bist Du eine gute Verliererin – oder würdest Du nach einer Niederlage Dein Rad am liebsten gegen eine Wand pfeffern?
Pauline: Ich denke, dass man auch mal enttäuscht sein darf, wenn man verliert. Das hat nichts damit zu tun, ob man eine schlechte Verliererin ist oder nicht. Wenn man mit Emotion dabei ist, weiß man, dass es einem etwas bedeutet. Der springende Punkt ist, wie man langfristig damit umgeht und auch daraus lernt.
Ich komme aus München und bin Redakteurin an der IU Internationalen Hochschule. Neben dem Schreiben lese ich unheimlich gerne und verbringe jede freie Minute in der Natur – am liebsten gemeinsam mit meinen Besten. Ohne gute Musik könnte ich nicht leben. Ich liebe das Theater und reise, so viel ich kann.
Aylin Büyükpulat
IU Redakteurin