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Hinterfragen bringt uns weiter

Mehr Nachhaltigkeit ist gesellschaftliche Verantwortung! Eines vieler Schlagargumente von Marco, IU Bachelorabsolvent in Hotelmanagement. Uns erzählt er, wie Nachhaltigkeit im Gastrogewerbe aussehen könnte und warum wir uns alle selbst reflektieren müssen.

Lieber Marco, wie würdest Du Dich in 3 Sätzen selbst beschreiben? 

Ich bin sehr zielstrebig und wissbegierig. Insbesondere in den Bereichen Ökonomie und Ökologie. Beruflich wie auch privat bin ich fröhlich, arbeitsgetrieben und organisiert. 

 

Du hast Hotelmanagement an der IU studiert. Warum hast Du Dich für die IU internationale Hochschule entschieden? Und warum für den Studiengang Hotelmanagement? 

Das hatte ich schon lange im Kopf. Bereits seit meiner Ausbildung habe ich für meine Weiterbildung an der Steigenberger Akademie in Bad Reichenhall gespart. Mein Ziel war es, den Abschluss als „staatlich geprüften Hotelbetriebswirt“ zu erlangen. Nach erfolgreichem Abschluss lag die Weiterbildung in Form eines Studiums relativ nahe und somit auch der Studiengang Hotelmanagement. Meine offene Art und der Drang zur Selbstoptimierung sowie die Liebe zum Hotel- und Gaststättengewerbe unterstützten meine Entscheidung. Warum die IU? Nach meiner Weiterbildung an der Steigenberger Akademie hatte mich das Gesamtkonzept der IU am meisten überzeugt. Insbesondere die digitalen und analogen Möglichkeiten des Studierens in Form eines Fernstudiums. Im Nachhinein war es auch strategisch eine gute Entscheidung, da ich während der Covid-19 Pandemie mein Studium im vollen Umfang durchziehen konnte. Vor allem der Zugang zu LIS (Library and Information Services) ermöglichte mir während meiner Bachelorarbeit einen gewaltigen Zugriff auf eine digitale Datenbank – mit einer Auswahl zu wirklich jeder erdenklichen Literatur. 

 

Du hast Deine Bachelorarbeit zum Thema „Integration von nachhaltiger urbaner Landwirtschaft in Form von Vertical Farming in die Hotellerie und Gastronomie” geschrieben. Das klingt spannend und zukunftsweisend. Magst Du uns mehr darüber erzählen? 

Ja gerne. Mich besorgt schon seit langem die globale Entwicklung und Zerstörung der Umwelt. Grenzenloses Wachstum kann es nicht geben, ohne dabei jeden Tag der Umwelt ein wenig mehr zu schaden – wenn wir auf den bisherigen Produktionsstandards beharren. So kam ich zu dem Entschluss, nach alternativen industriellen Lösungen der Lebensmittelproduktion zu suchen. Warum Lebensmittelproduktion? Da es ein wesentlicher Bestandteil des Hotel- und Gaststättengewerbes ist. Irgendwann stieß ich dann auf Vertical Farming, was mich sofort gefesselt hat – insbesondere die Effizienzvorteile und die Möglichkeit der Produktion in einem geschlossenem Kreislaufsystem. Das Spannende dabei ist, dass es in Gebäuden erfolgen kann, was es sehr interessant für Städte macht. Vor allem in Bezug auf die Metropolisierung. Vertical Farming ermöglicht es, in, auf und unter einer Stadt Gemüse, Obst, Kräuter und Pilze anzubauen, welche dann z.B. in einem Hotel- oder Gaststättengerbe verarbeitet und konsumiert werden. Auch mit dem steigenden Bewusstsein der Menschen und Unternehmen in puncto Nachhaltigkeit sehe ich einen sich neu erschließenden Markt der Lebensmittelproduktion. Dezentralisiert, vor Ort und ressourcenschonend. Auch Trends wie die Gig Economy können hierbei eine zentrale Rolle spielen, jedoch bleibt die Frage, ob es sich bei Geschäftsmodellen der Gig Economy aus sozialen Aspekten um nachhaltige Modelle handelt. Gleichermaßen ermöglicht sie z.B. eine alternative und CO2 -freie Distribution der Lebensmittel. 

 

Du interessierst Dich sehr für das Thema Nachhaltigkeit. Ein brandaktuelles Thema, das immer mehr Branchen und Bereiche durchdringt. Wie siehst Du hier die Verantwortung für mehr Nachhaltigkeit in Gesellschaft, Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und bei jedem Einzelnen von uns?  

Die Verantwortung sehe ich in allen Bereichen. Es reicht nicht zu sagen, dass Nachhaltigkeit nur durch die Politik umgesetzt werden kann. Ein Wandel der Gesellschaft ist langsam in einzelnen Milieus zu sehen. Ob das ausreichend ist, bezweifle ich. Die Politik muss gewisse Rahmenbedingungen schaffen. Beispiel: Tempolimit. Nach einer Studie des Umweltbundesamts von 2020 können durch die Einführung eines Tempolimits 1,9 Millionen Tonnen CO2 -Äquivalente vermieden werden, bei 120 k/h sogar 2,6 Millionen Tonnen. So weit in der Theorie. Können dadurch auf einmal sämtliche Umweltprobleme gelöst werden? Nein. Jedoch wäre es eine Sofortmaßnahme, welche es uns ermöglicht, im Kampf gegen den Klimawandel Zeit zu gewinnen. Welche Zeiteinsparung erhalten wir dadurch? Keine Ahnung, aber hier ist wieder die Verantwortung der Gesellschaft gefragt. Wieso wurde es bisher nicht eingeführt? In vielen anderen Ländern ist es bereits üblich, dass man nicht mit 200 km/h durch die Landschaft brettert? Weil wir uns als Gesellschaft sehr mit der Automobilindustrie identifizieren. Gleiches kann man an den Kapitalmärkten beobachten. Finanzierung nach ESG-Kriterien wäre meiner Meinung nach ein erster Schritt in eine nachhaltigere Welt. Warum gehen wir nicht alle einen ersten Schritt und setzen dann einen Schritt nach dem anderen? Die Listung von immer mehr nachhaltigen Fonds etc. ist hier sicherlich schon ein Fortschritt. Aber dann beobachte ich andere Entwicklungen im Bereich Blockchain, im expliziten Bitcoin und Co.: vom Energieverbrauch eine Katastrophe und für die Umwelt eine Schande. Die Idee vom dezentralen Zahlungsmittel ist dahin, seit der Handelbarkeit an Börsen. Es gilt nur noch Profit. Zusammengefasst: Ich sehe die Gesellschaft in der Pflicht der Weichenstellung, die Politik und Wirtschaft dann in der Bringschuld. 

 

Was waren Deine schwierigsten, was Deine schönsten Momente im Studium? 

Mir hat besonders das selbstständige Lernen gefallen. Und die Möglichkeit, jederzeit einen Profi zu fragen. Hierbei möchte ich mich auch bei Frau Grassinger bedanken, die jederzeit bei Fragen zur Bachelorarbeit ansprechbar war. Eine der schönsten Momente war es, die Bachelorarbeit abgegeben zu haben und wieder in den Berufsalltag einzusteigen. Schwierige Momente gab es keine. 

 

Was machst Du eigentlich beruflich? 

Aktuell plane ich gerade das Pop-Up Restaurant Shi Shu im Seehotel Schlierseer Hof, in dem wir bayrisch-japanische Küche ab dem 01.12.2021 nach dem Sharing-is-Caring-Prinzip servieren werden. Hier werden wir dann japanische Gerichte aus regionalen Zutaten kreieren. Gleichermaßen werde ich ab Dezember 2021 dem Seehotel Schlierseer Hof als stellvertretender F&B Manager zur Verfügung stehen.  

 

Was würdest Du anderen Fernstudierenden gerne mit auf den Weg geben? 

Seid zielstrebig, organisiert, ehrlich und euch nie zu schade, auch mal die Drecksarbeit zu machen. Bleibt euch immer treu und versucht euer Bestes zu geben – egal ob privat oder beruflich. Habt Spaß am Lernen! Und hinterfragt auch mal umstrittene Themen. Denn merkt euch: „Nur wer sich selbst führen kann, kann auch andere führen!“. 

Team-Readktion-Aylin-Büyükpulat

Ich komme aus München und bin Redakteurin an der IU Internationalen Hochschule. Neben dem Schreiben lese ich unheimlich gerne und verbringe jede freie Minute in der Natur – am liebsten gemeinsam mit meinen Besten. Ohne gute Musik könnte ich nicht leben. Ich liebe das Theater und reise, so viel ich kann.

Aylin
IU Redakteurin