Dein Guide für digitale Bildung & Study-Life-Balance vom Fernstudium der IU Internationalen Hochschule
Stories,  Unsere Alumni

„Ich hatte so einen Spaß am Lernen“

Zwei Jobs, zwei Kids, ein Studium: In nur 14 Monaten schaffte Karolin Hädicke den Abschluss. Im Interview verrät sie ungewöhnliche Tricks und Kniffe, um das Fernstudium blitzschnell durchzuziehen.

Bildnachweis: Karolin Hädicke

Liebe Karolin, Du hast Dein Bachelorstudium in Pflegepädagogik in nur 14 Monaten abgeschlossen – neben zwei Jobs und als Mutter von zwei Kindern. Kannst Du zaubern? 

Diese Frage mit der Zauberei wurde mir in meinem Fernstudium tatsächlich öfter mal gestellt. Leider kann ich nicht zaubern. Das wäre wirklich fantastisch. Ich hatte allerdings einfach enormen Spaß am Studieren.  

Ich habe alle Sachen für das Studium am Küchentisch gemacht. So war ich immer im Mittelpunkt der Familie. Ich kann mich auch gut trotz Umgebungsgeräuschen konzentrieren. Ich bin vielseitig interessiert und habe deswegen an ganz vielen Themen Spaß gefunden, so ging es recht einfach von der Hand.  

Es gab allerdings auch Entbehrungen, viele abgesagte Treffen und Urlaube, in denen ich Hausarbeiten schrieb. Ich lernte mal am Strand, mal in der Wartezone des Fußballplatzes oder am Steg des Rudervereins, wenn grade Training der Kinder war.  

Du hast für Dein Studium einen Nebenjob aufgenommen. Warum war Dir das wichtig?  

Ich habe drei Dienste im Monat in der Pflege gearbeitet. Also mindestens ein Wochenende, mit einspringen auch manchmal mehr. Ich bin alleinerziehende Mutter und musste das Studiengeld an anderer Stelle wieder einnehmen. 😉 

Bei Deinem Studium hattest Du bereits über 20 Jahre Berufserfahrung. Was hat Dich zu einem Studium bewogen? 

Ich habe 2004 mein Examen zur Gesundheits- und Krankenpflegerin gemacht. Mir war früh klar, dass ich gerne unterrichten möchte. Das Leben geht aber seine eigenen Wege und es war mir nicht möglich, zu studieren. Dann bekam ich Kinder und der Fokus verschob sich auf das Elternsein. Ich hatte aber immer den Wunsch, studieren zu können.  

Ich fing an einer Präsenzhochschule an, merkte aber, dass meine ständige Abwesenheit nicht gut für die Kinder war. So musste ich mir etwas überlegen. Allerdings war der Studiengang auch nicht wirklich das Richtige. Durch viel Recherche kam ich auf die Internetseite der IU. Dort wurde mir alles möglich gemacht, was ich machen wollte.  

Ich nutzte den Testzugang, schaute mir alles an und war total fasziniert. Ich wechselte zur IU ins Fernstudium. Durch die Ausbildung wurden mir einige Sachen anerkannt und so legte ich los. Ich schrieb jeden Monat eine Hausarbeit und eine Klausur. Nach den ganzen Jahren hatte ich so einen Spaß am Lernen. 

Hat Dich Dein Arbeitgeber unterstützt? 

Mein damaliger Arbeitgeber hat mich nicht unterstützt. Ich war immer mindestens 80 Prozent arbeiten, in der meisten Zeit allerdings 100 Prozent. Durch den Mangel an Pflegepädagogen hatte ich die Möglichkeit, im November 2021 an eine Pflegeakademie zu wechseln und dort Berufserfahrung zu sammeln. Dort wurde mir auch finanzielle Unterstützung angeboten und ich konnte meinen Nebenjob kündigen. Im April 2022 habe ich mein Kolloquium erfolgreich absolviert.  

Du beschreibst Dich als Arbeiterkind. Was bedeutet das Studium für Dich? 

Ja, ich bin ein Arbeiterkind. In meiner Familie stand studieren nicht auf dem Lebensplan. Abitur war nicht möglich, da klar war, dass man arbeiten muss. Ich habe noch drei Geschwister und bin die Einzige, die studiert hat. Ich war ja auch schon Mitte 30, als ich anfing mich damit zu beschäftigen. Ich hatte deswegen auch überhaupt keine Erfahrung und wusste nicht, wie studieren funktioniert.

Ich habe unheimlich viel gelernt, auch über mich und meine Belastbarkeit.

Ich habe unheimlich viel gelernt, auch über mich und meine Belastbarkeit. Ich glaube nicht, dass man alles schaffen kann, aber harte Arbeit wird sich immer auszahlen und einem Wege aufzeigen die einem verwehrt geblieben wären. Dass ich das machen konnte, ist ein Privileg für mich. Ich bin unheimlich dankbar und stolz: Für mich ist dieser Weg nicht selbstverständlich gewesen und wenn ich das Revue passieren lasse, realisiere ich erst, wie schnell das wirklich war. 

Bei vielen jungen Müttern rücken Karrierewünsche erst einmal in den Hintergrund. Was würdest Du anderen Müttern raten, die ihre beruflichen Ziele vorantreiben wollen? 

Ich finde es gut, wenn man sich Auszeiten für die Kinder nimmt. Ich habe jede freie Minute für das Fernstudium genutzt. Dennoch war ich immer ansprechbar. Deswegen saß ich bei den jeweiligen Trainingseinheiten der Kinder mit Laptop da und schrieb. Einige meiner besten Hausarbeiten sind auf dem Sportplatz entstanden. 

Eine große Hilfe war, es mich zu vernetzen, in WhatsApp-Gruppen oder über Teams. So konnte man sich austauschen und auch Fragen klären. Allerdings habe ich mir immer feste Feierabend-Zeiten eingeplant, wo ich dann auch wirklich nichts gemacht habe. Oder ich habe Feiertage frei gemacht. Ausgleich zu schaffen ist sehr wichtig, sonst wird man keinem gerecht.  

Klausuren habe ich immer vormittags geschrieben, manchmal auch, wenn die Kinder noch geschlafen haben. Für mich war auch gut, schon im Studium in den angestrebten Beruf wechseln zu können. So konnte mir der Theorie- Praxis Transfer gut gelingen.  

Sicher, man kann es auch langsam angehen lassen. Welche Tipps hast Du für Studis, die genauso durchziehen wollen wie Du? 

Wichtig war, sich erst einmal mit der virtuellen Lernwelt auseinanderzusetzen. Wo finde ich was und wie nutze ich es am effektivsten? Ich habe mir auch selbst Klausuren erstellt. So schnell wie möglich habe ich das Skript gelesen und die Fragen beantwortet, die für die Klausuranmeldung nötig waren. Dann habe ich mich sofort für einen Termin angemeldet. So habe ich den Druck auf mich selber erhöht.  

Ich habe immer wieder meine Probeklausuren geschrieben, diese korrigiert und dann wieder von vorne. Ich habe mir teilweise Skripte aufgesprochen und im Auto abgespielt. Zusätzlich hörte ich viel die aufgenommenen Vorlesungen der Dozenten. Außerdem können WhatsApp-Gruppen gute Hilfestellungen bieten. In meinem Studiengang hatte jedes Modul eine eigene Gruppe.  

Ich habe mich auch nicht an den vorgegeben Ablaufplan gehalten, sondern immer Module nacheinander absolviert welche sich gut kombinieren ließen. Sich selbst Lernfragen zu erstellen und auf diese das Wissen aufzubauen, hat mir auch sehr geholfen. Ich nutzte sehr viel das Tool Brainyoo.  

Für Klausuren habe ich nur die Skripte genutzt, welche zur Verfügung gestellt wurden. Bei Hausarbeiten habe ich viel recherchiert und mir dafür eine eigene Strategie überlegt. Die Bibliothek der IU war wirklich super. Sollte man mal etwas vermissen, wendet man sich an das Team der Bibliothek. Auf Nachfrage bekommt man oft die gesuchten Sachen gestellt. Es lohnt sich, alle Kanäle zu nutzen. 

Kannst Du Dir vorstellen, noch einen Master nachzulegen? 

Ich werde auf jeden Fall den Master machen. Allerdings lege ich mich da nicht auf die Hochschule fest, da es auch ein Kostenfaktor ist. Ich merke aber jetzt schon, dass ich wieder was machen möchte.  

Was sind Deine nächsten Karriereziele? 

Ich kann mir sehr viel vorstellen. Wissenschaftliches Arbeiten an Hochschulen, Tätigkeit in der Fort- und Weiterbildung, Digitalisierung in der Pflege und vieles mehr. Ich bin sehr begeisterungsfähig und freue mich auf das, was mir auf dem Weg noch begegnet. Auch Kontakte mit verschiedenen Menschen geben immer wieder neue Impulse und Ideen, was noch möglich ist. Ich hoffe, dass ich noch spannende Projekte in der Zukunft begleiten kann.  

Verbindet Dich noch etwas mit der IU? 

Ich bin als Alumni Chapter Representative in Köln aktiv. Wir planen für viele Städte Alumni treffen und vernetzen Menschen in der Stadt und über die Grenzen der Stadt hinaus. Ich würde mich sehr über Verstärkung in Köln freuen.

IU-Blog-Redaktion-Xaveria-Inman

Das Studileben steckt voller Möglichkeiten! Mit meinen Texten will ich Dir helfen, sie zu entdecken. Als Redakteurin an der IU Internationale Hochschule begleite ich Dich dabei durch Deinen Alltag. Ist der Laptop zugeklappt, tanze ich oder zeichne Cartoons über die kleinen Dinge im Leben. Meine Freund:innen habe ich dabei gerne an meiner Seite.

Xaveria
IU Redakteurin