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Prototyp für Demenzkranke: Bachelorarbeit im UX Design gewinnt Diversity Award   

Matthia Leyendecker entwickelt einen Prototyp, der das Erinnerungsvermögen von Demenzkranken selbstständig aktiviert. Dafür gewinnt sie den Diversity Award. 

Bildnachweis: Matthia Leyendecker

Die Welt des User Experience Designs (UX) ist weitaus mehr als nur ansprechende Interfaces und intuitive Navigation – sie hat das Potenzial, Leben tiefgreifend zu verbessern. Das beweist Matthia Leyendecker, eine kreative und ambitionierte Absolventin der IU Internationale Hochschule (IU). Ihre Bachelorarbeit im UX-Design, gewürdigt mit dem IU Diversity Award 2023, steht nicht nur symbolisch für Diversität und Innovation, sondern zeigt, wie Design Würde und Autonomie in das Leben von Menschen mit Einschränkungen bringen kann. 

Handys und Tablets sind für Senioren nicht barrierefrei.

Von der persönlichen Story zum Prototyp: Matthias Weg zum Erfolg 

Inspiration für ihr Projekt fand Matthia in einer ganz persönlichen Geschichte: Für ihren demenzkranken Großvater entwarf sie bereits Anleitungen für Technologien wie Handys und Tablets. „Die Themenfindung für meine Bachelorarbeit hat mehrere Wochen gedauert. Ich wollte etwas Sinnstiftendes machen, ein Ergebnis zum Anfassen war mir wichtig. Die Inspiration dafür hat mir mein Opa gegeben. Damit er am Familienleben noch mehr teilhaben konnte, haben wir ihm ein Tablet und ein Senioren-Handy gekauft. Für das Einrichten der Messagingdienste und die technischen Fragen war ich verantwortlich. Ich habe ihm Bedienungsanleitungen geschrieben und dabei festgestellt, wie wenig barrierefrei Handys und Tablets für Senioren sind. Daraus ist erstmals die Idee entstanden, das Ganze technologisch zu vereinfachen“, erzählt sie.  

Später wollte sie dann ein Medium schaffen, das den Alltag der Betroffenen vereinfacht und ihnen ermöglicht, ihr Erinnerungsvermögen selbstständig zu aktivieren. „Als mein Opa schließlich an Demenz erkrankt ist, wurde die Bedienung der technischen Geräte für ihn immer schwieriger. Ich bin dann auf die Suche nach Alternativen gegangen, blieb aber erfolglos. Also kam mir die Idee, selbst etwas für Demenzerkrankte zu entwickeln, um ihnen etwas an die Hand zu geben, womit sie sich spielerisch beschäftigen und so ihr Erinnerungsvermögen aktivieren können. Mir war außerdem wichtig, ein Angebot zu schaffen, das diese Menschen selbstständig benutzen können, also ohne, dass eine Person daneben sitzt und sie anleiten muss.“  

Die intuitive Handhabung der entworfenen Technologie stand also im Vordergrund. Mit ihrem engen Praxisbezug und das Bestreben, designorientierte Lösungen für reale Herausforderungen zu finden, beeindruckte Matthia die Jury. 

Ich wollte ein Ergebnis zum Anfassen.

Ein unkonventioneller Bildungsweg  

Nicht nur im Rahmen ihrer Abschlussarbeit zeigt Matthia eindrucksvolle Fähigkeiten – ihr Werdegang ist sehr vielfältig. Von einem Praktikum in der Tischlerei über das Bachelorstudium im Holzingenieurwesen gelangte Matthia zu einem Master in ZukunftsDesign – Sie hat sich nie gescheut, Neues zu erkunden. Ihre IU-Ausbildung trug dazu bei, dass sie dieses durchschlagende Projekt für ihre Bachelorarbeit realisieren konnte. „Das IU-Studium hat mich besonders durch die praktische Arbeit in den Creative Labs begeistert. Dort hatten wir die Möglichkeit, in einer dreimonatigen Projektarbeit Design-Techniken und theoretisches Wissen anzuwenden und beispielsweise Usability-Tests mit echten Nutzern durchzuführen. Diese Phase war unglaublich wertvoll für mich, denn dadurch baut man sich sein persönliches Portfolio auf.“

Der IU Diversity Award und das Commitment zu Vielfalt 

Der IU Diversity Award, welcher seit 2018 verliehen wird, ist ein Zeichen dafür, wie wichtig der IU die Förderung von Vielfalt und Inklusion in der akademischen Forschung und darüber hinaus ist. Der Preis zeichnet nicht nur exzellente Arbeiten aus, sondern symbolisiert auch die Wertschätzung der Hochschule für innovative Forschung und deren Implementierung in der realen Welt. 

Ihre Entscheidung für Matthia Leyendecker als Gewinnerin des Diversity Awards 2023 begründet Gleichstellungs- und Diversitätsbeauftragte Nicola Schmidt-Geheb wie folgt: „Diese herausragende Bachelorarbeit verbindet auf ungewöhnliche Weise UX-Design mit den Diversitätsdimensionen „Alter“ und „Beeinträchtigung“. Die Thesis zeigt, wie vielseitig und relevant der Studiengang UX Design ist und wie er dazu beitragen kann, das Leben von Menschen in unterschiedlichsten Lebenssituationen zu verbessern. Matthias enger Bezug zur Praxis und ihr Innovationsgeist haben uns zutiefst beeindruckt.“  

IU-Blog-Redaktion-Xaveria-Inman

Das Studileben steckt voller Möglichkeiten! Mit meinen Texten will ich Dir helfen, sie zu entdecken. Als Redakteurin an der IU Internationale Hochschule begleite ich Dich dabei durch Deinen Alltag. Ist der Laptop zugeklappt, tanze ich oder zeichne Cartoons über die kleinen Dinge im Leben. Meine Freund:innen habe ich dabei gerne an meiner Seite.

Xaveria Inman
IU Redakteurin