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Unsere Arbeitswelt im Wandel

Als erste deutsche Hochschule bietet die IU den Studiengang New Work an. Im Interview erklärt Studiengangsleiterin Prof. Dr. Regina Frey-Cordes, wieso Bedarf für das Studienfach besteht und welche Karrierechancen auf Dich warten.

Was ist eigentlich New Work?

Prof. Dr. Regina Frey-Cordes: Der Begriff New Work ist in der Literatur sehr unklar definiert. Im Großen und Ganzen geht es aber um drei wesentliche Aspekte: Erstens befindet sich unsere Arbeitswelt in einem fundamentalen Wandel. Innovationszyklen verkürzen sich, Globalisierung und Digitalisierung schreiten immer schneller voran, was zu erhöhter Komplexität und Unsicherheit führt. Zweitens erfahren wir einen Wertewandel in der Gesellschaft: Mitarbeiter wollen nicht mehr nur ein Rädchen in einer großen Maschinerie sein, sondern haben Interesse an der Bedeutung ihrer Arbeit und erwarten, dass Arbeit Freude und Erfüllung bringt. Das Stichwort lautet „Empowerment“. Das bedeutet, dass Mitarbeiter mehr Verantwortung für ihre Tätigkeit übernehmen und umgekehrt aber auch mehr Einfluss darauf haben wollen. Dazu passen klassisch-hierarchische Bürokratien nicht mehr – das ist der dritte Aspekt. Daraus ergibt sich ein notwendiger Wandel in Unternehmen hin zu agilen, fluiden Organisationen, die in Teams und Zirkeln anstatt in Stellenbeschreibungen und Weisungsbefugnissen denken.

Was fasziniert Sie am Thema New Work?

Regina Frey-Cordes: An New Work fasziniert mich, dass die Praxis der Wissenschaft und den Hochschulen voraus ist. In Deutschland, und meines Wissens auch europaweit, gab es bislang keinen Studiengang, der sich explizit theoriegeleitet und interdisziplinär mit dieser Herausforderung des Managements beschäftigt. Auch die wissenschaftliche Literatur hinkt der Entwicklung hinterher. Wir als IU setzen ein Zeichen, indem wir diesen Trend erkannt, analysiert, und in Form eines neuartigen Bachelorprogramms umgesetzt haben.

Wo werden Absolventen eines New Work B.A. gebraucht?

Regina Frey-Cordes: Die Absolventen unsere Bachelorstudiengangs New Work werden über eine breite, interdisziplinäre Grundlage aus Psychologie, Personalmanagement, Organizational Behavior, Pädagogik, Arbeitsrecht und Digitalisierung verfügen. Bei der Entwicklung des Studiengangs hatten wir insbesondere zwei Berufsfelder im Auge: Erstens können Absolventen in jeder Personalabteilung eines jungen, dynamischen Unternehmens arbeiten. Dabei hatten wir vor allem die neue Rolle des HR Business Partners im Sinn. Sie können Aufgaben in der Personalentwicklung, Organisationsentwicklung und auch der Personalverwaltung nach modernen, zeitgemäßen Grundsätzen übernehmen. Zweitens können Absolventen aber auch gut in Stabsstellen und Projektteams arbeiten, bei denen es um Change Management oder die Einführung agiler Strukturen geht.

Was müssen Studierende mitbringen, um in diesem Berufsfeld erfolgreich zu sein?

Regina Frey-Cordes: Studienbewerber sollten eine dynamische, offene Persönlichkeit mitbringen, die sie später gemeinsam mit dem Wissen aus ihrem New Work-Studium erfolgreich im Change Management oder im Bereich der Personalentwicklung einbringen können. Neugier, Interesse an organisationspsychologischen Themen sowie die Bereitschaft, sich auf die Herausforderungen einer sich wandelnden Arbeitswelt einzulassen und diese mitzugestalten, sind ebenfalls hilfreich.

Sie haben den Studiengang New Work an der IU selbst mitentwickelt – der erste seiner Art auf dem deutschen Bildungsmarkt. Welchen Herausforderungen sind Sie dabei begegnet?

Regina Frey-Cordes: Da wir den ersten Studiengang dieser Art entwickelt haben, gab es keine vergleichbaren Angebote an anderen Hochschulen, mit denen wir unsere Ideen hätten abgleichen können. Auch ist der Terminus noch so neu, dass sich schwerlich Experten in New Work finden lassen. Wir haben dann ein interdisziplinäres Expertenteam gebildet und im Diskurs mit Praxisvertretern das Curriculum entwickelt. Ich denke, unser Vorhaben ist gelungen.

Was zeichnet den Fernstudiengang New Work an der IU aus?

Regina Frey-Cordes: Der Studiengang ist interdisziplinär und zukunftsweisend. Er bietet breites Wissen, das dazu dienen soll, den Herausforderungen im Bereich Organisations- und HR Management erfolgreich zu begegnen. Das IU Fernstudium selbst zeichnet sich durch maximale Flexibilität aus: Unsere Studierenden können von jedem Ort der Welt zu jeder Zeit auf ihre Studienunterlagen zugreifen und selbst die Prüfungen online absolvieren.

Wie wird im Studium der Bezug zwischen Theorie und Praxis hergestellt?

Regina Frey-Cordes: Im Studiengang werden die theoretisch erarbeiteten Kenntnisse in verschiedenen Projekten praktisch umgesetzt. Der Studiengang beinhaltet auch ein Kreativ-Projekt, in dem es um die gestalterische Umsetzung von New Work-Strukturen in Bürolandschaften geht.

Lohnt sich ein Studium in New Work? Wie sieht der Arbeitsmarkt aus?

Regina Frey-Cordes: Diese Frage kann ich klar mit ja beantworten! Viele Unternehmen führen agile Strukturen ein, haben aber keine Experten, die sich damit auskennen. Diesen Mangel wollen wir beheben. Darüber hinaus werden am Arbeitsmarkt viele HR Business Partner gesucht, für die es bisher keine klare Qualifizierungsart gab. Auch hier schafft unser Studiengang Abhilfe.

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Ich bin seit Oktober 2018 Professorin für Personal und Organisation an der IU. Davor arbeitete ich im Rahmen einer Lehrstuhlvertretung drei Jahre an der University of Nebraska (USA), einem der weltweiten Spitzenforschungszentren für Leadership und Organisation. Weitere Stationen waren die Uni Mannheim und eine Personalberatungsfirma. In meiner Freizeit bin ich gern draußen in der Natur. Mit dabei ist immer unser Dalmatiner-Mischling Harald.

Prof. Dr. Regina Frey-Cordes
IU Professorin für Personal & Organisation