Heiko konnte sich dank des MBAs im IU Fernstudium den Wunsch erfüllen, im Ausland zu leben: 2017 ging er mit seiner Familie nach Schweden, wo er in diesem Jahr auch seinen Abschluss gemacht hat. Eine Beförderung im Job gab es gleich dazu. Und einen Haufen kultureller Unterschiede, mit denen er gar nicht gerechnet hatte.
(Bildnachweis: Stefan Holm via Getty Images)
Meine Frau und ich hatten viele Jahre mit dem Gedanken gespielt, einmal im Ausland zu leben. Das trat nach der Geburt unserer beiden Töchter zunächst in den Hintergrund, wurde aber sehr schnell wieder aktuell, als mein Arbeitgeber durch eine Restrukturierung neue Karrieremöglichkeiten im Ausland schuf. Ich bekam die Möglichkeit, Personalverantwortung zu übernehmen und als Senior Manager im Account Management nach Schweden zu gehen. Da haben wir nicht lange überlegt. Obwohl ich zu diesem Zeitpunkt noch inmitten meines MBA-Studiums an der IU war.
Gleichberechtigung und Transparenz: Top in Schweden
Im Sommer 2017 sind wir vier dann von Deutschland nach Stockholm umgezogen und hatten nur eine geringe Vorstellung von dem, was uns erwarten würde. Schweden schien Deutschland sehr ähnlich zu sein. Tatsächlich gibt es aber viele Unterschiede. Die gute Kinderbetreuung in Schweden ist ja schon fast sprichwörtlich. Dazu gehört hier das Grundverständnis, dass Eltern nicht besser als ihre Kinder sind, und dementsprechend werden die Kinder von Anfang an mit Respekt und Selbstverantwortung erzogen. Ein Konzept, das ich als Familienvater sehr positiv finde. Die Gleichbehandlung von Männern und Frauen ist hier gelebte Praxis: Die meisten öffentlichen Toiletten sind nicht nach Geschlechtern getrennt und Väter mit Kinderwagen sind auch während normaler Arbeitszeiten keine Seltenheit im Stockholmer Stadtbild. Auch in Unternehmen wird Gleichberechtigung gelebt: Hierarchien sind von sehr geringer Bedeutung, sodass auch der Chef Aufgaben wie den wechselnden Küchendienst übernimmt. Damit korrespondiert eine starke Förderung des Individuums. So wird z.B. das „schwedische Bafög“ unabhängig vom Einkommen der Eltern berechnet.
Was mich besonders beeindruckt hat, ist der Fortschritt und Stand der Digitalisierung in Schweden. Mir scheint es, dass die hohe Transparenz bei personenbezogenen Daten in Schweden dazu beiträgt, digitale und personalisierte Services anzubieten. Unter anderem sind die Adresse, das Geburtsdatum und sogar das zu versteuernde Einkommen für alle in Schweden lebenden Einwohner gegenseitig einsehbar.
Überall und jederzeit bargeldlos bezahlen
Die daraus erwachsenden Vorteile sind zahllos: Zwar gibt es noch Parkautomaten in der Stadt, aber wir bezahlen unseren Parkplatz nur noch mit einer Smartphone-App, von der man die Parkzeit jederzeit und von überall verlängern oder beenden kann, ohne zum Auto zurückzulaufen. Die Abrechnung erfolgt minutengenau. Besonders mag ich das Banking mit dem Smartphone. Überweisungen erledige ich in 5 Sekunden, ohne auch nur ein Zeichen manuell einzugeben: Rechnung von der App scannen, drei mal einen Button bestätigen und fertig. Kurz gesagt, Bargeld ist in Schweden nicht mehr üblich. Kann man nicht per App bezahlen, wird die Kreditkarte verwendet. Und das auch bei einem Schokoriegel am Kiosk. Der einzige Grund, warum wir hin und wieder Bargeld brauchen, ist das Taschengeld unserer Töchter. Denn die beiden haben noch kein Smartphone oder eine Kreditkarte.
Flexibel und digital zum Studienerfolg
Dass ich trotz Umzug, Arbeit und Familie meinen MBA diesen Sommer erfolgreich abgeschlossen habe, habe ich vor allem den flexiblen Lernmöglichkeiten, motivierten Lehrkräften und praxisnahen Studieninhalten an der IU zu verdanken. Für das Studium musste ich noch nicht mal zwischendurch nach Deutschland reisen. Das zeigt, wie digitalisiert und flexibel die Hochschule ist. Irgendwie ein bisschen schwedisch. Dank des Studiums kann ich heute Sachverhalte strukturierter erfassen und gezielter Lösungsvorschläge generieren. Auch haben mir die Inhalte dabei geholfen, die Kommunikation mit Kunden und Mitarbeitern zu verbessern. Der international anerkannte Abschluss ist für mich von großem Vorteil in unserer globalisierten Wirtschaft und ich denke, dass er mir sicherlich dabei geholfen hat, mich für meinen nächsten Karriereschritt zu empfehlen. Doch ohne die Unterstützung meiner Frau hätte ich das sicher nicht geschafft. Sie hat mir während der gesamten Studienzeit ohne Unterbrechung den Rücken gestärkt.
Ob wir in Schweden bleiben wollen, steht jetzt noch nicht zur Diskussion, weil mein Entsendungsvertrag noch zwei Jahre läuft. Was wir dann als Familie zusammen entscheiden, steht noch in den Nordlichtern, die wir in Stockholm aber gar nicht sehen können. Also bleibt es spannend bei uns, und das ist auch gut so.
Ich bin 46 Jahre alt und komme gebürtig aus Recklinghausen. Ich habe den MBA im IU Fernstudium dieses Jahr abgeschlossen. Meine Freizeit verbringe ich gerne mit Joggen, Kochen und Karaoke.
Heiko
Master of Business Administration (MBA)