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Study Tips

„Danke IU, dass ich im Bett studieren darf!“

Dass es immer weiter geht – trotz Corona, Kontaktsperre, Knie-OP und genervten Kindern – beweist unsere Fernstudentin Alexandra. Wir haben mit der dreifachen Mutter geskypt und wollten wissen, wie sie mit der Situation umgeht und weshalb ihr das Studium jetzt noch wichtiger geworden ist.

(Bildnachweis: Alif Caesar Rizqi Pratama via Unsplash)

Die Medien schreiben von der „Krise der Frau“. Tatsächlich sind Frauen von außergewöhnlichen Ereignissen wie der aktuellen COVID-19-Pandemie, Finanz- oder Umweltkrisen stärker betroffen. Denn noch immer sind hauptsächlich sie für die Kinderbetreuung zuständig und haben es im Job schwerer, ihre Position zu halten. Viele sind aktuell in Kurzarbeit und müssen neben Homeschooling auch Homeoffice stemmen. Umso bemerkenswerter ist es, Frauen wie Alexandra kennenzulernen. Bereits unter normalen Umständen leistet sie Erstaunliches. Während der Corona-Krise auch noch ans Bett gefesselt zu sein, bremst die Fernstudentin (Soziale Arbeit) nicht aus. Im Gegenteil!

Alexandra, Du musst grad viel aushalten. Kann man da noch ans Lernen denken?
Interessanterweise ja. Ich bin sehr dankbar, dass es das Fernstudium gibt, sonst wäre Studieren für mich derzeit gar nicht möglich. Eigentlich hatte ich neben Arbeit, Haushalt, Ehemann und drei Söhnen immer Zeit, mich in ein neues Thema einzuarbeiten, denn der Abschluss ist mir sehr wichtig. Doch jetzt schalten mich Kontaktsperre und Knie-OP völlig aus und der Alltag muss neu organisiert werden. Aktuell tausche ich Arbeit gegen Krankenbett, denn ich darf das Bein für mehrere Wochen nicht bewegen. Da gibt mir das virtuelle Lernen zum Glück etwas Freiheit zurück.

Bildnachweis: Alexandrea Weiss

Wie genau organisierst Du jetzt Deinen Tag?
Der Radius hat sich natürlich extrem verkleinert. Während ich sonst zweimal am Tag zur Schule fahre, dreimal wöchentlich zur Arbeit gehe und den Haushalt organisiere, entwickle ich heute neue Lernstrategien, manage das Homeschooling und übe mich im Stillliegen. Alles außerhalb meiner Bettreichweite unterliegt der Verantwortung meines Mannes und das macht er tatsächlich fast so gut wie ich. Bevor ich ans Bett gefesselt wurde, habe ich innerhalb von zwei Wochen ein neues Skript gelesen und mir die Inhalte angeeignet. In der dritten Lernwoche konnte ich dann jede Lektion zusammenfassen und eine Mindmap erarbeiten. Im Anschluss habe ich eine Prüfung abgelegt. Das ist jetzt anders. Noch fällt es mir schwer, mich zu konzentrieren. Daher lese ich das Skript mehrmals und verfolge alles in der WhatsApp-Gruppe.

Kommst Du mit der neuen Zeiteinteilung zurecht?
Ich merke mir beim Lernen schon sehr viel, das motiviert. Im Bett zu sein, bedeutet in meinem Fall ja nicht unbedingt, schlafen zu müssen. Feste Zeiten gibt es daher nicht. Ich lerne, wenn mir danach ist und das sogar sehr regelmäßig. Oft muss ich mich bremsen, weil die Merkqualität nachlässt. Wahrscheinlich eine Auswirkung der OP. Da ich allerdings sehr gerne studiere und mich die Fächer interessieren, fällt es mir schwerer, nicht einfach so weiter machen zu können wie davor. Was hilft, ist auch jetzt meine Erfahrungen auf YouTube zu teilen, mit meinem Video-Tagebuch. Hier gehts viel um Selbstorganisation und meinen Studienalltag, aber auch um persönliche Herausforderungen. Mein Plan ist, bis Oktober drei bis vier Prüfungen zu schreiben, im Winter peile ich zwei Prüfungen an, denn die Weihnachtszeit ist mir sehr wichtig. Außerdem möchte ich nach meiner Rehabilitation wieder arbeiten. Dafür brauche ich Zeit für die Eingewöhnung.

Was sagen die Kids, wenn die Mama im Bett bleiben muss und dort viel lernt?
Das ist nicht immer leicht, ja. Mein ältester Sohn wohnt nicht mehr zu Hause. Er hat Autismus und die Corona-Situation beschäftigt ihn sehr. Wir telefonieren mehrmals am Tag und dann passiert es oft, dass ich ihm neue Ideen ausreden muss. Mein Kleinster ist neun Jahre. Er staunt, was ich alles lerne und macht seine Hausaufgaben am liebsten dann, wenn ich etwas schreibe. Auch wenn wir uns gut eingespielt haben, ist die Situation eine riesige Herausforderung für uns. Klar, neben Hausaufgaben will der Jüngste beschäftigt werden. Und mein Teenager-Sohn versteht nicht, weshalb er nicht mit dem Motorrad zu seinem Freund darf. Was soll er denn die ganze Zeit zu Hause machen? Mir fällt da schon Einiges ein … Gut, der Haushalt kann auch mal warten. Dafür wird täglich frisch gekocht – von meinem Mann. Ich versuche, es zuzulassen, gebe meine Mutter- und Hausfrauenpflichten ab und darf dafür lernen, wann und wie ich möchte. Ohne Euch, vom IU Fernstudium, wäre das so nicht möglich.

Danke Alexandra für Deine Zeit und Deine positiven Worte. Wir sind beeindruckt von Deinem Ehrgeiz und Deiner Power – trotz schwierigster Umstände. Wir wünschen Dir alles Gute!

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Seit 15 Jahren bin ich im sozialen Bereich tätig, berate und betreue Familien, Kinder und Jugendliche. Außerdem arbeite ich im stationären Umfeld und helfe Menschen mit psychischen Erkrankungen. Nach meinem Abschluss möchte ich die Bedingungen für die Arbeit mit Menschen, die eine Behinderung haben, verbessern. Mein Ziel ist es, Projekte voranzutreiben und sinnvoll mitzugestalten.

Alexandra
Soziale Arbeit