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„Am meisten Spaß macht mir die Arbeit mit Kommiliton:innen“

Wie läuft ein Fernstudium auf Weltumsegelung? Finn-Ole Bäcker erzählt uns von Offline-Lernsessions, Online-Community und Prüfungen auf Landgang.

Bildnachweis: Privat

Leinen los – und studieren! Das kann man auch wörtlich nehmen. Sein Praktikum bei Unleash Future Boats, die Elektromobilität in der Schifffahrt vorantreiben, inspirierte ihn, auf Weltumsegelung zu gehen. Gleichzeitig wollte er sein Studium nicht aufschieben – und entschied sich für ein Fernstudium an der IU Internationalen Hochschule (IU). Von seinen Erfahrungen erzählt er im Videointerview. Das Transkript könnt ihr darunter lesen. 

IU Internationale Hochschule: Lieber Finn, wo bist du gerade unterwegs? 

Finn-Ole Bäcker: Ich bin gerade im Norden von Spanien unterwegs, in der Region Asturias. 

Du hast ja eine ganz besondere Geschichte, denn Du umsegelst gerade die Welt und studierst dabei. Wird Dir denn an Bord sonst langweilig?  

Also hier an Bord wird es nie langweilig. Wir haben immer ziemlich viel zu tun. Für das Studium brauche ich natürlich meine Zeit und dazu dann noch ein bisschen Social-Media-Arbeit. Die größte Arbeit ist aber vor allem das Segeln selbst und das Boot gangbar zu halten. Es geht leider immer sehr viel kaputt. Das ist beim Segeln normal. Hier passiert ziemlich viel und langweilig wird es nie. 

Was genau studierst Du und hat es etwas mit Deinen Segelabenteuern zu tun? 

Ich studiere Medizintechnik. Das hat direkt erst mal nichts damit zu tun. Allerdings ist es ein ingenieurwissenschaftliches Fach. Und darin lernt man viele Dinge, die man auch hier auf dem Boot anwenden kann. Das ingenieurstechnische Grundverständnis finde ich hilfreich. 

Ich lerne viel, was ich auf dem Boot anwenden kann. 

Du warst ja auch Praktikant bei Unleash Future Boats, einem Start-up, das Elektromobilität in der Schifffahrt vorantreibt. Wie unterstützt Dich Dein Arbeitgeber bei Deinem Vorhaben der Weltumsegelung und des Studiums? 

Ursprünglich kam ich auf die Idee durch Unleash Future Boats. Dort hatte ich für die Schule ein Projekt gemacht. Ich habe dort eine Machbarkeitsstudie durchgeführt zum Thema, ob man Echolot als drittes Ordnungssystem einsetzen kann, um autonome Boote zu haben. Dadurch kam ich auf die Idee mit dem Studium auf Weltumsegelung. Akut unterstützen sie mich mit kleineren Sponsoringpaketen, aber vor allem auch durch die Praxiserfahrung, die ich bei ihnen gewinnen kann. 

Das Wichtigste ist, dass ich sehen kann, wie die Ingenieursarbeit praktisch umgesetzt wird, die ich im Studium theoretisch kennenlerne. 

Du machst ein online Studium. Auf hoher See bist Du notgedrungen oft offline. Wie kommst Du trotzdem mit dem Stoff voran? 

Unterschiedlich gut. Es kommt auch sehr auf meine eigene Motivation an. Beim Fernstudium ist es so, dass man sich selber durch alles durchbeißen muss. Man hat es nicht wie im normalen Studium, dass man einen geregelten Alltag hat mit festen Prüfungsterminen. Man muss sich selber daransetzen und schaffen, selber diszipliniert zu arbeiten. Für mich persönlich geht das mit Lerngruppen und mit anderen Leuten zusammen, einfach weil ich mich dann nicht so leicht ablenken lasse. Und durch gegenseitiges Erklären, finde ich, verstehe ich den Stoff am besten. 

Das ist natürlich immer schwierig ohne Internet. In den Phasen ohne Internet kann man dann dafür besonders gut Skripte lesen oder einfach nur stumpf ein paar Aufgaben machen. Da ist auf jeden Fall möglich, das ohne Internet zu machen. Es ist natürlich etwas einfacher mit Internet, aber man kommt trotzdem gut voran. 

Du hast ja auch immer wieder Landgang, wo Du dann Sachen nachholen kannst. Und ansonsten kann man ja auch die Lern-App offline nutzen. 

Genau. Man kann zum Glück die Skripte runterladen, man hat die Lern-App, die man offline nutzen kann. Der große Vorteil ist dementsprechend, dass du theoretisch Dein gesamtes Studium offline machen kannst – bis auf die Klausur. 

Das Meiste kann ich offline machen.

Du hast ja gerade schon Lerngruppen erwähnt. Nutzt Du dann auch Lerngruppen über Teams oder WhatsApp Gruppen, wo sich die Studis manchmal zusammenschließen? 

Ich liebe es, diese Lerngruppen einfach über Teams zu machen. Es ist der einfachste Weg, um miteinander zu kommunizieren und zu arbeiten. Die Medizintechnik-Student:innen haben zumindest ihre eigene Lerngruppe auf WhatsApp. Der Kontakt entstand durch die Teams-Gruppe, der man einfach so beitreten kann, wenn man über die myCampus App mal versucht, seine Kommiliton:innen kennenzulernen. Über diese Starthilfe am Anfang, wie man Kommiliton:innen kennenlernt, habe ich den Weg zu diesen Lerngruppen gefunden, so wie die meisten anderen auch. 

Es gibt eine zentrale Lerngruppe, die sich an ein spezielles Fach ransetzt. Aber ansonsten ist es eher so, dass jeder selber guckt, wie weit er ist, und dann Leute findet, die einem helfen. In meinem Fall mache ich jetzt mit einem anderen Medizinstudenten das meiste gemeinsam, der ungefähr gleichzeitig mit mir angefangen hat und gerade das gleiche Fach durchgeht. Wir sind also ziemlich genau am gleichen Punkt, also hat sich das dann über diese Lerngruppen ergeben. Ich glaube, das gilt für die meisten Studenten: Die Lerngruppen bilden sich einfach immer so, wie das halt den Leuten passt. Und man kann trotz der Lerngruppen auch sein eigenes Tempo durchziehen. 

Sehr gut. Kann Du noch kurz erzählen, ob du Vollzeit oder Teilzeit studierst? 

Ich mache ein Teilzeitstudium in Teilzeit I. Das heißt, ich mache mein Studium in vier anstelle von drei Jahren. Ich müsste theoretisch, um im Zeitplan zu sein, alle sechs Wochen einen Kurs abschließen. In meinem Fall ist die Weltumsegelung so geplant, dass wir drei Jahre unterwegs sein wollen. Das würde auch bedeuten, falls wir auf der Weltumsegelung dann etwas hinterher sein sollten, kann ich mit dem letzten Jahr noch etwas auffangen. Da habe ich einen kleinen Puffer eingebaut. 

Wie finanzierst Du Dein Fernstudium? 

Bei mir ist das wichtigste Element vermutlich das Kindergeld. 

Ja, das ist sicher sehr interessant für viele Leute, die sich fragen, wie sie ein Studium mit etwas mehr Freiheiten finanzieren können. Was, würdest du sagen, macht dir am meisten Spaß an Deinem Fernstudium? 

Die Zusammenarbeit mit anderen Kommiliton:innen. Natürlich sehr ungünstig auf Weltumsegelung, wenn man mal kein Internet hat. Das ist dann der Teil, wo man sich einfach durchbeißen muss. Aber ich glaube, am meisten Spaß macht mir wirklich die Arbeit mit anderen. 

Und Du würdest sagen, das klappt gut, obwohl es kein Präsenzstudium ist und Du die eigentlich nicht siehst? 

Es klappt erstaunlich gut. Ich war am Anfang skeptisch, aber man kann sehr gut mit Kommiliton:innen arbeiten, auch wenn man sie vorher nie gesehen hat. Auch dadurch, dass man durch diese gemeinsamen Gruppen neue Leute kennenlernen kann und ein paar Leute trifft. 

Ich liebe die Lerngruppen über Teams.

Weißt du schon, was du nach Deinem Studium machen willst? 

Nach meinem Studium bin ich mir nicht ganz sicher. Ich tendiere dazu, einen Master dranhängen zu wollen. Das ist aber noch sehr in der Schwebe. Ich glaube, das hängt sehr davon ab, wie ich mich unter dem Studium entwickle und was sich in den nächsten drei Jahren für Berufsaussichten bieten. 

Mit einem Medizintechnik Studium habe ich ja viele Möglichkeiten, mich weiterzuentwickeln und in verschiedene Berufsfelder zu gehen. Auch weil man ja nicht nur Sachen lernt, die unbedingt im Medienbereich anwendbar sind. Die Sensorik ist natürlich auch in anderen Bereichen anwendbar, für das autonome Fahren zum Beispiel. Mein aktueller Plan wäre, einen Bio- und Medizintechnik-Master dranzuhängen in Dänemark. Das ist aber noch sehr schwammig und ich glaube, das könnte sich noch dreimal ändern, bevor ich das wirklich mache. Also alles noch offen.  

Hast du denn zum Schluss vielleicht noch eine Message für Leute, die überlegen, ob sie im Fernstudium starten, aber sich noch nicht ganz sicher sind? 

Am Schluss würde ich sagen: Ein Fernstudium ist die perfekte Wahl, wenn man diese Flexibilität haben möchte. Wenn man flexibel studieren möchte nach dem eigenen Zeitplan. Wenn man Zeit haben möchte, noch sein eigenes Leben nebenher zu leben. Reisen möchte, vor allen Dingen nicht an einen Ort gebunden sein möchte. Ich würde sagen, es ist ein gutes Studium für Abenteurer. Entscheidend ist aber, dass man selber die Disziplin mitbringt, eigenständig zu arbeiten und alle Aufgaben zu erledigen. 

Sehr gutes Schlusswort. Vielen Dank für Deine Insights und wir freuen uns, dass Du Dir die Zeit genommen hast. Danke dir. 

Klingt spannend? Entdecke hier unsere Studiengänge und starte bald wie Finn in Dein Fernstudium. 

IU-Blog-Redaktion-Xaveria-Inman

Das Studileben steckt voller Möglichkeiten! Mit meinen Texten will ich Dir helfen, sie zu entdecken. Als Redakteurin an der IU Internationale Hochschule begleite ich Dich dabei durch Deinen Alltag. Ist der Laptop zugeklappt, tanze ich oder zeichne Cartoons über die kleinen Dinge im Leben. Meine Freund:innen habe ich dabei gerne an meiner Seite.

Xaveria Inman
IU Redakteurin