Atmosphäre, Musik, mentale Selbstreflexion: Einfache Tricks, mit denen Du garantiert Lernerfolge feierst. Wir stellen Dir die Methode der Lernmeditation vor: Superlearning.
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Ruhig und entspannt – so würdest Du gerne Deine Lernsessions gestalten? Wir auch! Wäre da nicht die nächste Challenge, die es zu meistern gilt: z.B. eine anstehende Prüfung. Aber was, wenn beides geht? Lernen und entspannen. Das Schlagwort lautet: Superlearning. Wir verraten Dir einige Tipps, wie Du mit Lernmeditation ganz chillig vorankommst.
Was ist Superlearning?
Superlearning ist eine moderne Lernmethode, die einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt. Beim Lernen von Vokabeln oder Fachbegriffen eignet sich diese Art des Lernens besonders. Lernen ist kein eindimensionaler Prozess. Deshalb zielt die Super-Learning-Methode darauf ab, sowohl das logisch-rationale Denken des Menschen als auch seine kreative Seite anzusprechen. Da Geist und Körper eine Einheit bilden, ist es wichtig, dass sie harmonieren. Superlearning ermöglicht, dass wir unsere geistige Kapazität möglichst umfassend ausschöpfen, die Lern- und Leistungsmotivation steigern und trotz erhöhter Lernleistung den Körper entspannen.
Was bedeutet das für Dich?
Der Hauptfokus besteht also für Dich darin, einen meditativen Zustand beim Lernen zu erreichen, mit dem Du Dein Gehirn in einen Alpha-Wellen-Zustand versetzt. Man ist in diesem Zustand hellwach und gleichzeitig tief entspannt. Die Inhalte, die Du so lernst, kannst Du besonders gut und schnell aufnehmen und behalten.
Und so geht’s!
1. Das richtige Plätzchen
Die perfekte Atmosphäre hebt Dein Wohlfühllevel. Schaffe Dir eine Umgebung, in der Du runterkommst, Dich auf Dich selbst fokussieren und Deine Seele baumeln lassen kannst. Ob Tee, Snacks oder Kerzenschein – Du entscheidest, was Du brauchst. Beachte dabei: Die ideale Raumgestaltung setzt sich aus den Komponenten Licht, Temperatur, Möbelanordnung, Farbgebung und Geruch zusammen. All dies kann die Lernleistung beeinflussen. Leg Dich nun bequem hin und decke Dich warm ein. So wie Du es auch bei einem Mittagsschlaf tun würdest.
2. Die richtigen Töne
Meditationsmusik oder akustische Chillout-Musik beruhigen Geist und Körper. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Musik als Katalysator für die Langzeitspeicherung von Wissen eingesetzt werden kann. Ob das für Dich mit Bach, Regenwaldgewittergeräuschen, Wellenrauschen oder Cafe del Mar funktioniert, fühlst Du selbst. Deine Lerneinheiten kannst Du Dir parallel über Deine Kopfhörer anhören.
3. Die richtige mentale Einstellung
Was Du am meisten zum Lernen brauchst? Motivation. Fördere Deine positive Selbsteinschätzung: Denn was Du wirklich willst, erreichst Du auch! Außerdem ist es wichtig, dass Du Dich mit Deinem Lernstoff kritisch auseinandersetzt. Hinterfrage Dinge und den Status quo. Recherchiere nach und bette die Lerninhalte in einen größeren Kontext ein. Das fördert das analytische Denken und trainiert die kognitiven Fähigkeiten. Um Dich ganz auf den Lernstoff zu fokussieren, hilft es erstaunlich gut, eine ruhige Atemfrequenz und einen kontrollierten Atemrhythmus herzustellen.
4. Die richtige Abwechslung
Nun bist Du körperlich und mental langsam in einem Modus der völligen Entspannung angelangt, hast Dir Deine Vokabeln oder Fachbegriffe parallel angehört und bist gleichzeitig hochkonzentriert. Die Superlearning-Methode sieht auch vor, dass Du Entspannungsphasen mit aktiven Phasen abwechselst. So bleibt das Lernen interessant und ist effektiver. Deine körperlichen Entspannungsphasen solltest Du also immer wieder durch Aktivierungsphasen unterbrechen. Zum Beispiel könntest Du nach Deiner liegenden Entspannungsphase eine Yoga-Übung machen. Denn Yoga hat eine beruhigende und ausgleichende Wirkung, die Stress-Symptomen und Verspannungen entgegenwirkt. Auch aktive Spielmomente helfen, Anspannung zu vermeiden. Das können z.B. Rollenspiele sein oder gegenseitiges Abfragen mit Belohnungsmomenten. Schnapp dir dafür z.B. Deinen Lern-Buddy oder mehrere Deiner Kommiliton:innen. Gruppenarbeit, Partner- und Kleingruppenarbeit fördern den Austausch und das gemeinsame Erleben. Um sich den Lernstoff spielerisch einzuprägen, hilft es, kreativ zu werden.
5. Die Macht der Kreativität
Werde kreativ: Periphere Stimuli, z.B. selbstgestaltete Lernplakate an den Wänden oder sogenannte NLP-Anker, unterstützen durch die unbewusste Aufnahme von Lernstoff, dass Du Dir die Inhalte besser merken kannst. NPL-Anker herzustellen, bezeichnet den Vorgang des bewusst herbeigeführten Verbindens spezifischer Reize mit bestimmten Reaktionen. Grundlage beim Ankern ist die Annahme, dass alle Erfahrungen als Gestalten sinnlicher Information repräsentiert werden. Das bedeutet für Dich, dass Du Lerninhalte sinnlich erfährst und sich diese in Deinem Unterbewusstsein einprägen: durch Akustik oder eben auch visuell. Denke Dir Metaphern und Geschichten aus, die Du mit dem Lernstoff verknüpfst. Das vereinfacht die Darstellung komplexer Inhalte. Baue künstlerische Elemente ein. Du könntest z.B. bestimmte Fachbegriffe gemalt darstellen. Hier sind Deiner oder auch Eurer Fantasie keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist dabei nicht, dass Du die perfekt vorzeigbare Methodik akurat anwendest, sondern dass Du persönliche Elemente und Ideen schaffst, mit denen Du den Lernstoff verknüpfen kannst.
Viel Spaß und Erfolg beim entspannten Lernen!
Ich komme aus München und bin Redakteurin an der IU Internationalen Hochschule. Neben dem Schreiben lese ich unheimlich gerne und verbringe jede freie Minute in der Natur – am liebsten gemeinsam mit meinen Besten. Ohne gute Musik könnte ich nicht leben. Ich liebe das Theater und reise, so viel ich kann.
Aylin
IU Redakteurin