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So planst Du Deine Studienwoche in 3 Schritten

Montag: Du startest mit großen Plänen in die Woche. Freitag: Du hast viel getan, aber wenig erreicht. Wenn Dir das bekannt vorkommt, bist Du hier richtig. Erfahre, wie Du Deine Studienwoche organisierst und Deine Vorhaben wirklich erledigst – in drei Schritten. 

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Kennst Du das Parkinsonsche Gesetz? Es lautet: „Arbeit dehnt sich in genau dem Maß aus, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht.“  Dieser ironisierende Ausspruch des britischen Historikers C. Northcote Parkinson bringt auf den Punkt, was Du bestimmt schon erlebt hast: Du hast Dir ein Arbeitsziel für die Woche gesetzt und schiebst es a) endlos vor Dir her oder b) brauchst deutlich mehr Zeit als nötig. Das geht dann so lange, bis die Deadline bevorsteht und Du Dein Tempo rekordverdächtig anziehst.  

Klar: Irgendwie schafft man’s immer. Aber: Es geht auch ohne Last-Minute-Lernmarathon oder eine lange Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten. Mit den richtigen Organisationsstrategien und Gewohnheiten gestaltest Du Deine Lernwoche nicht nur ausgewogen, sondern auch so, dass Du Deine Semesterziele Schritt für Schritt erreichst. 

Step 1: Setze Dir konkrete und motivierende Ziele 

Deine Wochenplanung beginnst Du am besten schon Sonntagabend. Mach es Dir für 15 bis 30 Minuten gemütlich, z.B. mit einer Tasse Tee. Was möchtest Du kommende Woche erledigen? Achte darauf, Deine Ziele konkret zu benennen, z.B. 30 Seiten Deines Skripts durcharbeiten oder das erste Kapitel für Deine Hausarbeit fertigstellen.  

Nimm Dir nicht zu viel vor – gerade, wenn Du am Anfang Deines Studiums stehst. Natürlich solltest Du mit Deinen Wochenzielen einen sichtbaren Fortschritt für Deine übergeordneten Semesterziele erreichen. Gleichzeitig müssen sie jedoch machbar sein, damit Du motiviert bleibst.  

Sobald Du Dir über Deine Wochenziele im Klaren bist, notiere sie in Deiner Notizen-App oder klassisch auf Papier. Konzentriere Dich auf maximal drei Wochenziele, um Dich nicht zu verzetteln.  

Zusatztipp: Hol Dir einen Motivationskick, indem Du unter jedem Deiner Ziele aufschreibst, wie Du Dich am Ende dafür belohnen möchtest. Die Schreibtrainerin Irene Steindl, die regelmäßig Studierende bei Haus- oder Abschlussarbeiten unterstützt, kennt die Macht von Belohnungen: Das kann einfach sein: Ich gönne mir abends ein Bier oder gehe ins Kino. Es zahlt sich aus, eine Liste zu machen: Wie könnte ich mich selbst beschenken, materiell und immateriell? Gerade, wenn großer Widerstand da ist. Vielen fällt es schwer, Belohnungen für sich zu formulieren. Sie machen sich nicht klar, was sie bedeuten: Die eigenen Ressourcen anzuerkennen.*

Step 2: Plane mit Teilaufgaben und festen Work Sessions

Oft erscheint das Ziel erst einmal wie das Gipfelkreuz auf einem riesigen Berg. Deshalb macht es nicht nur aus organisatorischen Gründen Sinn, Deine Ziele in kleine, überschaubare Schritte zu unterteilen, die Du bewältigen kannst. So kannst Du Dich besser motivieren und vermeidest Prokrastination, d.h. das Verschieben von Aufgaben.  

Ist Dein Ziel z.B. das fertige erste Kapitel einer Hausarbeit in Deinem Fernstudium, könnten die dafür nötigen Teilaufgaben wie folgt aussehen: 

  • Literaturrecherche in der Online-Bibliothek von myCampus, Dauer: 0,5 h 
  • Lektüre relevanter Literatur inkl. Vermerk wichtiger Inhalte, Dauer: 5 h 
  • Grobstruktur für Argumentations- und Themenabschnitte, Dauer: 0,5 h
  • Erstellung des ersten Textentwurfs (ca. 5 Seiten), Dauer: 5 h
  • Lektorat und Finetuning, Dauer: 2 h 

Aus diesen Teilaufgaben ergibt sich die To-do-Liste für Dein Wochenziel. Von Vorteil ist, wenn Du wie im Beispiel direkt den ungefähren Zeitaufwand für jede Teilaufgabe schätzt. Das hilft Dir, geeignete Slots in Deinem Terminkalender zu finden, um jede Teilaufgabe als Ganzes oder portionsweise zu verplanen. Berücksichtige dabei Pufferzeiten – z.B. eine halbe Stunde zwischen zwei Aufgaben, wenn Du etwas länger brauchst – und natürlich Freiraum, um Dich zu entspannen.   

Zusatztipp: Du kannst auch Leerlaufzeiten, wie das Warten beim Arzt oder längere Bahnreisen, für Dein Studium nutzen. Genau dafür haben wir die IU Learn App mit innovativen Lerntools entwickelt: Sie bietet Dir z.B. kurze, effektive Lektionen zu Deinen Skripten, Flashcards und interaktive Quiz zur Vorbereitung auf Klausuren.   

Step 3: Leg‘ los und handle zielgerichtet 

Kommen wir zum Mammutbrocken unter den Steps: Das eigentliche Handeln – und die ewige Frage: Warum fällt es oft so schwer, zu tun, was Du Dir vorgenommen hast? Eines der größten Hindernisse sind Starthemmungen, d.h. Du fängst erst gar nicht an. Ein ebenso großer Störfaktor sind ständige Unterbrechungen, die Dich von Deiner Aufgabe ablenken: Du checkst Deine E-Mails, scrollst Dich durch Deinen Instagram-Feed, telefonierst und … auf einmal sind zwei Stunden rum, ohne dass Du mit Deiner Hausarbeit oder Deinem Prüfungsskript einen Satz weiter bist.   

Um effizient zu handeln, solltest Du eines lernen: Prioritäten setzen. Das bedeutet radikales „Singletasking“ und Konzentration auf das Wesentliche. Du musst nicht jede Fußnote mit der Lupe lesen und auch nicht jeden wissenschaftlichen Aufsatz von vorne bis hinten. Scanne stattdessen Inhalte nach den Informationen, die für Dein Thema und Deine Argumentation von Bedeutung sind.  

Kämpfst Du mit Startschwierigkeiten, kannst Du folgendes ausprobieren: 

  • Schaff Dir eine angenehme Atmosphäre: Lüfte den Raum und räume Deinen Schreibtisch auf. Richte dann Deinen Arbeitsplatz so ein, dass Du nicht nur die nötigen Lern- und Schreibunterlagen parat hast, sondern Dich auch wirklich wohlfühlst. Das kann Dein Lieblingsgetränk auslösen, eine warme Decke oder nährstoffreiche Snacks.    
  • Mach Dich startklar: Sorge dafür, dass Du während Deiner Work Session nicht abgelenkt wirst. Schalte am besten Dein E-Mail-Programm aus, stell Dein Handy auf lautlos und schließe alle Tabs, die nichts mit Deiner Aufgabe zu tun haben. Wirst Du trotzdem unterbrochen, z.B. durch einen wichtigen Anruf, dann mach Dir eine kurze Notiz zu der Info oder Anfrage. So musst Du nicht mehr daran denken und kannst Dich wieder voll Deiner Aufgabe widmen. 
  • Setz Dir einen Zeitrahmen: Jeder Mensch ist anders. Die eine ist frühmorgens produktiv, der andere dreht erst am Abend so richtig auf. Das Gleiche gilt für den Arbeitsort, bei dem die einen die eigenen vier Wände brauchen und andere wiederum regelmäßige Tapetenwechsel. Eine Faustregel gilt jedoch für alle: „Es ist besser, sich jeden Tag eine feste Zeit zu reservieren und sie so ernst zu nehmen wie ein Date. Auch wenn es nur 15 Minuten sind: Hauptsache, man bleibt dran“*, so Irene Steindl.  

Zusatztipp: Geh Deine Ziele gegen Ende der Woche einmal durch: Was ist gut gelaufen? Was ist nicht so gut gelaufen? Was hast Du geschafft? Indem Du Deinen Fortschritt regelmäßig reflektierst, kannst Du Deine Lern- und Arbeitsmethoden weiterentwickeln oder – wenn nötig – Kurskorrekturen vornehmen. Außerdem hilft es, Dir Deine übergeordneten Semesterziele zu vergegenwärtigen und an das zu denken, was in der Zukunft auf Dich wartet: Dein erfolgreich abgeschlossenes Hochschulstudium, mit dem Du zu ganz neuen Horizonten aufbrechen kannst.

*Quelle: Neudert, Natalie (2019): „Die besten Tipps von einer Schreibberaterin“. Interview für das Karrierenetzwerk e-fellows.net.  

Team-Readktion-Natalie-Neudert
Ich bin Münchnerin mit tschechischen Wurzeln und habe nach meiner Promotion in Medienwissenschaften an der IU meine berufliche Heimat gefunden: als Vollblutredakteurin und -texterin. Privat begeistere ich mich für Philosophie, Kultur und Minimalismus. Damit ich frei bin für das, was mir wirklich wichtig ist: Reisen, Schreiben und Menschen, die inspirieren.

Natalie
IU Redakteurin