Für mehr Lebensqualität: Anna will Dialysepatienten trotz ihres Handicaps Reisen durch Israel ermöglichen. Um dieses Ziel zu erreichen, studiert die 52-jährige Ärztin Tourismusmanagement im IU Fernstudium.
(Bildnachweis: Anne Roth)
Stellt euch vor, dass ihr unter einer chronischen Nierenerkrankung leidet und dreimal in der Woche zur Dialyse müsst. Was würde das für eure Lebensqualität bedeuten? Könntet ihr dann noch reisen? Tatsächlich gibt es Organisationen, die Urlaubsdialysen vermitteln – trotzdem verpassen die Patienten auf einer normalen Rund- und Studienreise einen Großteil der Zeit, da sie fast jeden zweiten Tag vier Stunden zur Dialyse müssen. Was bislang im Reiseangebot fehlt: eine Studienreise, die die Dialyse in das Programm integriert.
Der Traum: Dialyseärztin und Tour Guide
Das will ich ändern. Ich bin Anne, 52 Jahre alt, ein wohl eher untypisches Alter für eine Bachelorstudentin des Tourismusmanagements. Seit 2001 lebe ich im Norden Israels, am wunderschönen See Genezareth, mit Blick auf die Golanhöhen. Die Liebe hat mich hierhin verschlagen und ich arbeite als Ärztin in einer Dialysestation.
Vor sechs Jahren habe ich angefangen, „Land of Israel Studies“ zu studieren, seit einigen Jahren studiere ich daneben auch „Classical Studies“. Das ist wie eine Sucht: Wenn man einmal angefangen hat, kann man gar nicht mehr aufhören. Mein Wissen über Land und Kultur möchte ich nun gerne weitergeben – zum Beispiel an Touristen. Darum mache ich gerade eine Lizenz zum Tourguide. Im November dieses Jahres werde ich die zweijährige Ausbildung abschließen.
Meinen Beruf als Dialyseärztin aufzugeben, kommt für mich allerdings nicht infrage – dafür liegen mir meine Patienten zu sehr am Herzen. Im Gegenteil: Ich möchte meine beiden Passionen miteinander verbinden und chronisch Kranken Reisen durch dieses Land ermöglichen, trotz ihres Handicaps. Die Reisen sollen von vornherein auf ihre besonderen Bedürfnisse abgestimmt sein. Gerne würde ich so eine Gruppe dann auch selbst begleiten, als Guide oder als Ärztin, oder beides…
Job, Ausbildung und die Flexibilität des Fernstudiums
Mein Problem: Von Marketing und Geschäftsführung habe ich leider überhaupt keine Ahnung. Auch die spezifischen deutschen Rechtsgrundlagen kenne ich nicht. Darum habe ich mich für ein zusätzliches Fernstudium an der IU entschieden. Es geht mir vor allem darum, das notwendige Know-how zu erlernen, das „Werkzeug“, das ich zur Erfüllung meines Traums brauche.
Die Flexibilität, die mir das Fernstudium an der IU gibt, ist für mich optimal. Denn neben meinem Vollzeitberuf und meiner Ausbildung zum Guide bleibt oft nur wenig Zeit. In den Spätdiensten, wenn alles ruhig auf der Station ist, kann ich oft gut nebenbei lernen. Und die Möglichkeit, Prüfungen online abzulegen, ist einfach phantastisch. Das spart viel Reisekosten und wertvolle Zeit.
Im ersten Semester habe ich aber noch in Bad Reichenhall an der Blockprüfung teilgenommen, und dort nebenbei mit meiner über 80-jährigen Mutter ein paar Tage Urlaub gemacht. Da muss ich ehrlicherweise doch zugeben: So schöne Berge mit Schnee und grünen Wiesen haben wir hier in Israel leider nicht!
Anne Roth
B.A. Tourismusmanagement