Jessica Pföhler ist Business Development Managerin bei Gelita und Alumna des Fernstudiums an der IU Internationalen Hochschule (IU). Im Interview erzählt sie, was ihren Job so spannend macht.
Liebe Jessica, Du hast an der IU studiert und arbeitest jetzt als Managerin für Business Development in APA/China bei dem Gelatineproduzenten Gelita. Was verbirgt sich hinter diesem Jobtitel?
Als Managerin für Business Development in APA/China setze ich unsere globale Markt-Strategie in meiner Region um. Dafür behalte ich globale Ziele, aber auch regionale Besonderheiten der einzelnen Märkte im Auge. Außerdem trage ich die Verantwortung für den Verkauf in dieser Region. Ich arbeite also jeden Tag sehr eng mit unseren lokalen Teams zusammen, die beispielsweise in Tokio, Shanghai, Bangkok, Beaudesert (Australien) und West Krugersdorp (Südafrika) sitzen.
Zusammen arbeiten wir an Kundenprojekten und lokalen Vertriebs- und Marketingmaßnahmen und sammeln wichtige Marktinformationen, die wir an das Management zurückmelden und so alltägliche, aber auch strategische Unternehmensentscheidungen unterstützen. Wäre nicht gerade eine Pandemie, würde ich für den Job viel verreisen – aktuell verlagert sich das natürlich auf den digitalen Austausch.
Was begeistert Dich an Deinem Job?
Ich habe schon vorher im Business Development gearbeitet, allerdings im deutschsprachigen Raum. Durch die neue regionale Ausrichtung lerne ich sehr viel über verschiedene Kulturen. Im täglichen Austausch mit Kolleg:innen und Kund:innen habe ich mit den unterschiedlichsten Menschen Kontakt – das begeistert mich sehr und ist eine großartige Chance, den eigenen Horizont zu erweitern.
Was macht eine:n gute:n Business Development Manager:in aus?
Als Business Development Manager:in musst Du vor allem Deine Märkte kennen – und die darin agierenden Akteur:innen. Das sind natürlich Kund:innen und potenzielle Kund:innen, aber auch Wettbewerber:innen, die sich von Markt zu Markt unterscheiden können.
Wie bei jedem Beruf solltest Du Spaß an dem haben, was Du machst, und eine gewisse Leidenschaft mitbringen. Das strahlst Du auch auf alle aus, mit denen Du zu tun hast – seien es Kund:innen oder Kolleg:innen. Mir ist das auch als Führungskraft sehr wichtig. Mit Verantwortung für eine Region brauchst Du zudem interkulturelle Kompetenzen und musst bestimmte Dinge offen und vorurteilsfrei angehen.
Inwiefern hat Dich das Studium auf Deine jetzige Tätigkeit vorbereitet?
Im Berufsalltag begegne ich immer wieder der Frage: „What’s your background?“ Damit ist in der Regel ein akademischer Abschluss gemeint. Das Studium und der Abschluss selbst waren also die wichtigsten Voraussetzungen für mich, diese Position ergreifen zu können. Im Fernstudium Marketing an der IU konnte ich vor allem in den Modulen Internationales Marketing & Branding, Marktforschung, Angewandter Vertrieb, Marktpsychologie & Konsumentenverhalten und Preispolitik wichtige Impulse für meinen heutigen Beruf mitnehmen. Im kulturellen Kontext war das Modul Wirtschaftsethik wertvoll. Als junge Führungskraft bin ich außerdem froh, dass ich das Wahlmodul Advanced Leadership belegt habe.
Hast Du nach Deinem Abschluss lange nach einer Stelle gesucht? Wie ist die Nachfrage nach Leuten mit Deinem Skillset im Allgemeinen?
Tatsächlich habe ich schon damals bei GELITA gearbeitet und habe die Stelle nach meinem Abschluss angeboten bekommen. Eigentlich war ich damals nicht auf der Suche nach etwas Neuem, denn ich war sehr zufrieden in meinem damaligen Job und habe nach der Zeit des Fernstudiums auch meine Freizeit wieder sehr genossen. Aber ich wusste auch, dass sich so eine Chance nicht wieder so schnell ergibt, also habe ich angenommen – und bin rückblickend sehr froh darüber!
In dieser Stelle entwickelst Du einige Skills, die in verschiedenen Berufen in den Bereichen Sales, Marketing oder Produktmanagement gebraucht werden. In der Industrie wird immer nach guten Leuten gesucht.
Benötigt man für diese Position bestimmte Sprachkenntnisse?
Mit meinem Team spreche ich ausschließlich Englisch und das klappt hervorragend. Bei Terminen mit Kund:innen müssen meine Mitarbeiter:innen häufig auch mal in die Landessprache übersetzen oder etwas erklären, wenn nicht alle Teilnehmer:innen Englisch können. Ich habe dank GELITA die Möglichkeit, einen Chinesisch-Kurs zu belegen, aber über Smalltalk bin ich bislang nicht hinausgekommen. Erfahrungsgemäß reicht das aber schon für einen guten Eindruck bei chinesischen Geschäftspartner:innen: Das wird als sehr wertschätzend empfunden. Also ja – Sprachkenntnisse sind definitiv von Vorteil.
Wie herausfordernd war der Bewerbungsprozess? Hast Du Tipps und Tricks für Studis, die sich für ähnliche Stellen interessieren?
Ich hatte das Glück, schon zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen zu sein und durch meine vorhergehende Arbeit überzeugt zu haben – daher musste ich mich nicht klassisch bewerben. Da ich in der Zeit aber selbst am Einstellungsprozess von Mitarbeiter:innen beteiligt war, kann ich nur empfehlen, sich auch auf Stellen zu bewerben, deren Anforderungen man vielleicht (noch) nicht 100% erfüllt.
Bei uns gilt die Devise: „We hire attitude, we train skills.“ (Dt.: Wir stellen Dich für Deine Einstellung ein und trainieren dann Deine Fähigkeiten.) Für uns ist es viel wichtiger, eine Person zu finden, die gut ins Team passt, engagiert und authentisch auftritt und mit ihrer Einstellung und ihren Werten zu uns passt. Es ist dann unsere Aufgabe, für eine gute Einarbeitung neuer Mitarbeiter:innen zu sorgen.
In den Vorstellungsgesprächen solltest Du möglichst authentisch sein und so viele Fragen wie möglich stellen – damit Du ein gutes Bild von der Firma und der ausgeschriebenen Stelle bekommst. So zeigst Du auch, dass Du ernsthaft interessiert bist und Dir bereits Gedanken über die Position gemacht hast.
Gab es auf Deinem Karriereweg Zeiten der Herausforderung? Wie hast Du sie gemeistert?
Meine größte Herausforderung war die Pandemie, die ausbrach, kurz nachdem ich die Stelle übernommen hatte. Sie legte mich in der Reisetätigkeit natürlich völlig lahm. So konnte ich manche Kolleg:innen, mit denen ich eng zusammenarbeite, nicht persönlich kennenlernen. Außerdem muss ich mir idealerweise ein eigenes Bild von den Märkten machen, um sie wirklich zu verstehen.
Ich habe das Glück, dass ich hervorragende Teams vor Ort habe, auf die ich mich voll und ganz verlassen kann. Mir war wichtig, mich mit virtueller Führung zu beschäftigen und trotz Distanz und Zeitunterschied im engen Austausch mit den Mitarbeiter:innen zu arbeiten. So konnte ich auch eine persönliche, vertrauensvolle Ebene in der Zusammenarbeit herstellen.
Blicken wir in die Zukunft: Wo kannst Du Dich mit Deinem Abschluss in diesem Job hin entwickeln?
Tatsächlich steht für mich der nächste Karriereschritt bereits fest – ich werde zukünftig im Category Management globale Verantwortung für spezielle Anwendungen im pharmazeutischen Bereich übernehmen. Auch das Gegenteil ist möglich – statt von einer regionalen Verantwortung auf eine globale zu gehen, könnte ich auch tiefer in einen bestimmten Markt eintauchen, zum Beispiel als Leitung eines einzelnen Standorts. Verantwortung für eine ganz andere Region zu übernehmen oder die aktuelle Region mit neuen Ländern zu erweitern wäre eine weitere Möglichkeit, mich horizontal zu entwickeln.
Jessicas Job klingt spannend? Dann informiere Dich jetzt über das Fernstudium Marketing an der IU und gehe vielleicht bald ähnliche Wege wie sie.
Die notwendigen Skills für eine Position als Business Development Manager:in erlernst Du auch in anderen Studiengängen. Erfahre hier mehr über Deine Perspektiven mit einem der folgenden Progamme:
Das Studileben steckt voller Möglichkeiten! Mit meinen Texten will ich Dir helfen, sie zu entdecken. Als Redakteurin an der IU Internationale Hochschule begleite ich Dich dabei durch Deinen Alltag. Ist der Laptop zugeklappt, tanze ich oder zeichne Cartoons über die kleinen Dinge im Leben. Meine Freund:innen habe ich dabei gerne an meiner Seite.
Xaveria
IU Redakteurin