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Purple Light up Day 2021 – Bildung für alle!

Inklusion ist ein Menschenrecht. Wie wir uns für inklusive Bildung engagieren? Diversity-Beauftrage Nicola Schmidt-Geheb und Prof. Dr. Fabian van Essen, Professor für Heilpädagogik und Inklusionspädagogik, erzählen es uns. 
(Bildnachweis: FilippoBacci via iStock)

 

1992 von den Vereinten Nationen ausgerufen, soll der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung jedes Jahr am 3. Dezember weltweit das Bewusstsein für ihre Belange schärfen und den Einsatz für ihre Würde und Rechte fördern. Auch wir erinnern uns heute an unsere Verantwortung als Bildungsbeauftragte: Wir wollen allen Menschen in unserer Gesellschaft ermöglichen, sich im Leben weiterzuentwickeln. Daran arbeiten wir – jeden Tag.

Liebe Nicola Schmidt-Geheb, Du bist Diversity-Beauftragte an der IU. Was sollten wir uns heute zum PurpleLightup Day 2021 ins Bewusstsein rufen? 

Nicola Schmidt-Geheb: Inklusion bedeutet nicht, Menschen mit Behinderung an gegebene gesellschaftliche Verhältnisse anzupassen. Vielmehr sollen die gesellschaftlichen Verhältnisse so modifiziert werden, dass Heterogenität akzeptiert wird und Menschen mit Behinderung am Leben in der Gesellschaft gleichberechtigt teilhaben. 

So haben wir es uns als IU Internationale Hochschule (IU) zum Ziel gesetzt, dazu unseren Beitrag zu leisten und uns bestmöglich zu einer inklusiven Hochschule zu entwickeln. Wir möchten dafür Sorge tragen, dass Studierende mit Behinderung in ihrem Studium nicht benachteiligt werden und die Angebote der Hochschule möglichst ohne fremde Hilfe in Anspruch nehmen können. 

 

Lieber Prof. Dr. Fabian van Essen, Sie sind Professor für Heilpädagogik und Inklusionspädagogik an der IU. Wie greifen wir mit unserem Studienangebot das Thema Inklusion auf? 

Prof. Dr. Fabian van Essen: An der IU setzen wir uns in einigen Studiengängen kritisch mit dem Phänomen Behinderung auseinander. Hervorheben möchte ich hier den Master-Studiengang Heilpädagogik / Inklusionspädagogik. Er ist konsequent an den Inhalten und Prinzipien der Behindertenrechtskonvention ausgerichtet. Die Studierenden lernen, wie man als Leitung Bildungseinrichtungen so weiterentwickeln kann, dass wirklich alle an ihnen teilhaben können. Damit wollen wir einen Beitrag zum Paradigmenwechsel in der so genannten Behindertenhilfe beitragen: Weg von Fürsorge, hin zu Teilhabe. 

 

Wir bieten einen Gebärdensprachkurs an. Wie kann man sich das genau vorstellen und warum sind solche Angebote wichtig?   

Prof. Dr. Fabian van Essen: Seit November 2021 bieten wir in Kooperation mit der E-Learning-Plattform manimundo den Online-Gebärdensprachkurs in etlichen Studiengängen an. Dabei lernen die Studierenden mithilfe von Lernvideos die Grundprinzipien dieser Sprache. Zusätzlich dazu bietet unser gehörloser Gebärdensprachdozent regelmäßig Live-Tutorien an. Dort haben die Studierenden die Möglichkeit, das Erlernte sehr praxisnah zu vertiefen. Abgeschlossen wird der Kurs mit einer Prüfung, bei der unter Beweis gestellt werden muss, dass man tatsächlich Gebärdensprache sprechen kann. Damit wollen wir einen Beitrag dazu leisten, dass Gebärdensprache stärker verbreitet und in der beruflichen Praxis und im Alltag öfter gesprochen wird. 

 

Durch unsere digitalen Lehrformate ermöglichen wir barrierefreies Lernen. Davon profitieren viele Studierende mit Behinderung…  

Prof. Dr. Fabian van Essen: Viele Studierende mit Behinderung haben uns im Rahmen einer Befragung die Rückmeldung gegeben, dass unsere digitalen Lernstrukturen weitgehend barrierefrei sind. Das ermöglicht Flexibilität in Bezug darauf, wo und wann man studiert, was zum Beispiel für mobilitätseingeschränkte oder manche chronisch erkrankte Studierende wichtig ist. Und wir achten auch auf individuelle Unterstützung. So bringen etwa gehörlose Studierende Gebärdensprachdolmetscher:innen mit ins Online-Seminar, und blinde Studierende Assistenzkräfte mit zur Online-Klausur. Natürlich stellen wir immer wieder fest, dass auch unsere Hochschule nicht hundertprozentig barrierefrei ist. Aber wir arbeiten daran und lernen immer wieder dazu! 

 

Wie können sich Studierende mit Behinderung an der IU untereinander austauschen? 

Prof. Dr. Fabian van Essen: Auf einer Online-Plattform sind mittlerweile mehrere hundert Studierende mit Beeinträchtigungen und chronischen Erkrankungen miteinander vernetzt. Sie tauschen sich aus, geben sich Tipps und unterstützen sich gegenseitig – rund ums Studium, aber auch darüber hinaus. Wir freuen uns sehr, dass sich diese starke Community an unserer Hochschule entwickelt hat. Wir erhalten immer wieder sehr wertvolle Hinweise von den Studierenden, wie wir unsere Hochschule weiterentwickeln sollten, damit alle an ihr barrierefrei teilhaben können. 

  

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Ich komme aus München und bin Redakteurin an der IU Internationalen Hochschule. Neben dem Schreiben lese ich unheimlich gerne und verbringe jede freie Minute in der Natur – am liebsten gemeinsam mit meinen Besten. Ohne gute Musik könnte ich nicht leben. Ich liebe das Theater und reise, so viel ich kann.

Aylin
IU Redakteurin