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Vom Berufsmusiker in die IT-Branche

Detlef hat als Berufsmusiker schon ganz Europa bereist. Als ihn ein Job als Instrumentallehrer nach Osteuropa führte, entdeckte er über Umwege den IT-Bereich für sich und beschloss, sich mit einem Bachelor in Wirtschaftsinformatik im IU Fernstudium weiter zu qualifizieren.

(Bildnachweis: Detlef)

Mein Name ist Detlef, ich bin 52 und lebe seit knapp fünf Jahren im polnischen Bydgoszcz. Hätte mich vor ein paar Jahren jemand gefragt, wo denn Bydgoszcz genau liegt, hätte ich vermutlich geantwortet: „Wahrscheinlich irgendwo in Polen“. Tatsächlich liegt es dreißig Kilometer westlich von Torun (Thorn), der Geburtsstadt von Nikolaus Kopernikus, in gerader Linie zwischen Posen und Danzig.

Von der Tournee zum Unterricht

Bevor ich Anfang 2008 den Entschluss fasste, aus Deutschland auszuwandern, war ich zwanzig Jahre als Berufsgitarrist in ganz Europa unterwegs. Die ersten zehn Jahre waren extrem spannend, da ich häufig als Tourneemusiker für bekannte deutsche Künstler engagiert wurde und während dieser Zeit viel erleben durfte. Dann aber hat sich mein Schwerpunkt über die Jahre immer mehr in Richtung Unterricht verschoben. Irgendwann musste ich mir eingestehen, dass es mit der großen Musikerkarriere nichts mehr werden würde, und der Alltag wurde immer eintöniger.

Neustart in Osteuropa – und in einer neuen Branche

Wie es so manchmal ist im Leben, sprang mir Freund Zufall zur Hilfe: Die Deutsche Auslandsschule in Prag bot mir eine Stelle als Instrumentallehrer an. Leider war der Job nur für drei Tage pro Woche ausgelegt, sodass ich gezwungen war, mir einen weiteren Teilzeitjob zu suchen. Gefunden habe ich ihn im Service des weltweit größten Computerchipherstellers. Schnell wurde mir klar, dass der IT-Bereich mein Ding ist und mir eine unendliche Fülle an Aufstiegsmöglichkeiten bietet. Ich entschied mich für einen kompletten „Reboot“ in meinem Leben und wurde schließlich vom größten europäischen IT-Service-Provider in die Niederlassung im polnischen Bydgoszcz abgeworben.

Die Eigenschaft, ständig an sich zu arbeiten und sich weiterzuentwickeln, ist für einen Musiker überlebenswichtig und mir noch heute sehr von Nutzen. Sie ermöglichte es mir, von der Pike auf das IT-Geschäft kennenzulernen: vom Service über das Projektmanagement bis zur Position des IT-Project-Directors, welche ich noch bis vor Kurzem innehatte. In der Zwischenzeit hatte ich alle projektmanagement-relevanten Zertifizierungen erworben, doch irgendwie immer das heimliche Gefühl, über zu wenig IT-Basiswissen zu verfügen. Gut, über meine tägliche Arbeit konnte ich natürlich einiges an technischem IT-Wissen aufbauen, doch das ist oft situationsspezifisch und der wahre Hintergrund bleibt im Verborgenen.

Es ist nie zu spät für ein Studium

Mein Entschluss reifte, im zarten Alter von 50 nochmal ein Bachelorstudium als Wirtschaftsinformatiker zu beginnen. Klar war natürlich, dass ein Vollzeitstudium nicht in Frage kam. Hinzu kam, dass ich nur rudimentäres Polnisch spreche, was ganz sicher nicht für ein Studium an einer polnischen Universität ausgereicht hätte. Bei einer Internetrecherche bin ich auf die IU gestoßen. Ein Fernstudium auf Teilzeitbasis, alles online, sogar die Klausuren und Tutorien, völlig standortunabhängig. Was für ein Angebot!

Zudem wurden meine Projekt- und Service-Management-Zertifikate bei der Einschreibung anerkannt, wodurch sich meine Studienzeit etwas verkürzt. Heute studiere ich im 3. Semester Wirtschaftsinformatik im IU Fernstudium und habe meinen Entschluss keine Sekunde bereut. Mich nach der Arbeit ein oder zwei Stunden täglich meinem Studium zu widmen, macht mir unheimlich viel Freude. Das Gefühl, sich zielgerichtet mit einer interessanten Thematik zu beschäftigen, um sie danach mit einer erfolgreichen Klausur abzuschließen, ist höchste Motivation und Entspannung zugleich – frei nach dem Motto: „Der Weg ist das Ziel.“

Nächster Halt: Paris

Wie geht es weiter? Wie schon gesagt, war ich noch bis vor Kurzem als IT-Project-Director beschäftigt. Das muss ich wohl ganz gut hinbekommen haben, denn mein derzeitiger Kunde möchte mich gerne als Consultant vor Ort in Paris haben. Also lasse ich mich nach Paris versetzen und fange voraussichtlich im Oktober oder November eine neue Aufgabe im Anforderungsmanagement an. Ein spannendes Fachgebiet, in welchem ich mich gerne weiterentwickeln möchte.

Osteuropa, I’ll be back

Meinen Wechsel nach Paris sehe ich natürlich mit einem lachenden und einem weinenden Auge: Obwohl ich mich auf die neuen Herausforderungen freue, ist es auch ein Abschied von Bydgoszcz und meiner fantastischen Zeit in Osteuropa. Mich von meiner Band zu trennen, in welcher ich hier all die Jahre als Hobby gespielt habe, von all den wunderbaren Menschen, die ich getroffen habe, mit ihrer positiven und unglaublich gastfreundlichen Lebenseinstellung… Das entlockt mir doch den ein oder anderen Seufzer.

Doch ich habe für mich entschieden: „Es ist nicht das Ende aller Tage. Ich komme wieder – keine Frage.“ Denn ich möchte auf jeden Fall irgendwann wieder zurück nach Osteuropa. Wohin genau, weiß ich noch nicht, aber mein Herz schlägt für die tschechische Region Mähren…

Detlef bei einem Auftritt mit seiner Band Widok na Bluesa:

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Ich bin 52 Jahre alt und studiere seit 2017 den Bachelor Wirtschaftsinformatik im IU Fernstudium. In meiner Freizeit bin ich leidenschaftlicher Musiker und spiele in der Band Widok na Bluesa. Außerdem bin ich immer offen für neue Herausforderungen und mag es, andere Kulturen zu entdecken.

Detlef
B.A. Wirtschaftsinformatik