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Von der Kunst, gute Entscheidungen zu treffen

Leben bedeutet, immer wieder vor der Qual der Wahl zu stehen. Wir verraten Dir einfache Methoden, mit denen Du auch schwierige Entscheidungen leichter treffen kannst. 

(Bildnachweis: Luis Alvarez via Getty Images)

Rund 20.000 Mal stehen wir laut dem Hirnforscher Ernst Pöppel vor einem Moment der Entscheidung – und zwar täglich. Die meisten davon sind schnell erledigt: Salami oder Käse aufs Brot, Shirt oder Hemd, Auto oder Fahrrad. Doch dann gibt es noch diese andere Kategorie. Entscheidungen, die wir tage- oder wochenlang vor uns herschieben und die uns manchmal sogar schlaflose Nächte bereiten. Weil sie eben nicht nur unseren Tag bestimmen, sondern das ganze Leben. Was will ich beruflich wirklich machen? Soll ich nochmal ein Studium beginnen und welche Fachrichtung passt zu mir? Dass es so schwerfällt, diese Entscheidungen zu fällen, hat einen ganz einfachen Grund. Mit jeder Entscheidung für etwas, schließen wir automatisch alle anderen Optionen aus. Und in einer Zeit, in der die Auswahl immer größer wird – von der Pizza im Supermarkt bis zum akademischen Angebot – kann der Overload an Möglichkeiten unser Gehirn schlichtweg überfordern, wie eine Studie der Universität Tübingen zeigt. Solltest Du Dich jetzt also entscheiden weiterzulesen, geben wir Dir hilfreiche Strategien an die Hand, um bei wichtigen Fragen eine für Dich stimmige Lösung zu finden. 

SAMMLE INFORMATIONEN 

Jeder Entscheidungsprozess besteht darin, Alternativen abzuwägen und zu bewerten. Verschaff Dir Klarheit über die Ausgangslage und mach Dir bewusst, welche Optionen es gibt. Als inneren Kompass kannst Du die „satisfaction rule“ des Wirtschaftswissenschaftlers Herbert Simon nutzen. Er empfiehlt, dass Du vor jeder Entscheidung festlegst, welche Kriterien für Dich erfüllt sein müssen, und diese nach Relevanz zu ordnen. Anschließend ist es ratsam, über die Internetrecherche hinaus auf Beratungsangebote zurückzugreifen. Geht es etwa um die Wahl der richtigen Hochschule, lassen sich im Gespräch mit der jeweiligen Studienberatung offene Fragen klären, die Dich bei Deiner Entscheidungsfindung unterstützen. Halte die gesammelten Informationen am besten schriftlich fest und strukturiere diese, zum Beispiel in der guten alten Pro-Contra-Liste. Zusätzlich können Gespräche mit Familie und Freund:innen, der Austausch in Foren oder Erfahrungsberichte sehr hilfreich sein. 

ENTLARVE BLOCKIERENDE GEDANKEN 

Die häufigste Ursache von Entscheidungsschwierigen sind Gedanken, die weder zielführend noch realistisch sind, sondern einfach nur die Angst schüren, einen Fehler zu machen. Und Angst ist bekanntlich kein guter Ratgeber. Ein klassisches Muster bei Entscheidungsblockaden ist das Schwarz-Weißdenken: Es entsteht dann, wenn wir annehmen, dass es eine einzige, perfekte Entscheidung gibt. Die gibt es nämlich nicht – nur die Wahl zwischen mehreren Alternativen mit Vor- und Nachteilen, die Du nach bestem Wissen und Gewissen treffen kannst. Dabei überschätzen wir nicht selten die Konsequenz unserer Entscheidungen. Denn meistens lassen sich diese korrigieren oder revidieren. Unser Tipp: Wenn Du die Chance hast, eine interessante Option auszuprobieren, dann tu’s einfach! An der IU Hochschule hast Du beispielsweise die Möglichkeit, vier Wochen lang unverbindlich zu testen, ob unser Fernstudium das Richtige für Dich ist. 

HÖR AUF DEIN BAUCHGEFÜHL 

Was wir für gewöhnlich unter Bauchgefühl verstehen, bezeichnen Wissenschaftler:innen als „somatische Marker“ im limbischen System unseres Gehirns. Aufbauend auf den Erkenntnissen des Hirnforschers Antonio Damasio gehen sie davon aus, dass wir zeitlebens jedes Ereignis, welches wir als angenehm oder unangenehm empfinden, in unserem emotionalen Erfahrungsgedächtnis abspeichern. Musst Du in der Gegenwart eine Entscheidung treffen, lösen Deine Gedanken dazu Gefühle aus, die Du mit ähnlichen Situationen aus Deinem persönlichen Pool an Erfahrungen abgleichst. Diese physiologischen Signale sind ein großartiges Werkzeug, aus dem Du schöpfen kannst. Stehst Du zum Beispiel vor der Wahl zwischen zwei Studienfächern, solltest Du auf die Stimme Deines Körpers hören: Hast Du jeweils bei der Vorstellung daran einen schweren Kloß im Hals oder ein begeistertes Kribbeln im Bauch? 

SCHLAF DARÜBER      

Entscheidungen spontan und kurzfristig zu fällen, ist genauso wenig ratsam, wie sie dauerhaft vor sich herzuschieben. Setze Dich also nicht unter Druck und nimm Dir die Zeit, in Ruhe nachzudenken. Denn die brauchst Du, um alle Informationen zu verarbeiten – rational als auch emotional. Besonders bei großen Entscheidungen, ist es von Bedeutung, nochmal eine oder mehrere Nächte darüber zu schlafen. Denn im Schlaf sortiert Dein Gehirn die erlebten Ereignisse, Gedanken und Gefühle des Tages. Es trennt Wichtiges von Unwichtigem, stellt Zusammenhänge her und gibt Deinem Unterbewusstsein die Chance, für Dich zu arbeiten. Damit Du letztlich eine Entscheidung treffen kannst, der Du mit Kopf und Bauch zustimmst.    

Team-Readktion-Natalie-Neudert
Ich bin Münchnerin mit tschechischen Wurzeln und habe nach meiner Promotion in Medienwissenschaften an der IU meine berufliche Heimat gefunden: als Vollblutredakteurin und -texterin. Privat begeistere ich mich für Philosophie, Kultur und Minimalismus. Damit ich frei bin für das, was mir wirklich wichtig ist: Reisen, Schreiben und Menschen, die inspirieren.

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Natalie
Redakteurin Inside IU