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Wie wir in Krisen Kräfte freimachen

Die Welt im Ausnahmezustand? Nicht das erste Mal in unserer Geschichte. Doch heute können wir durch unser Handeln mehr bewirken. Wir haben mit einer Professorin und zwei Studentinnen aus dem Fernstudium anhand der Corona-Krise reflektiert, warum wir gerade dann weitermachen müssen, wenn Vieles unsicher ist.  

 

Bildnachweis: Pheelings Media via iStock

Freiheit braucht Mut. Albert Camus Philosoph, Romancier, Journalist war überzeugt. Überzeugt von einem Gedanken, der sehr viel Menschlichkeit abverlangte. Und das in einer Zeit, die dem gesellschaftlichen Leben ihr grausames Gesicht vorsetzte. Camus bot dem Zweiten Weltkrieg die Stirn, indem er schrieb – z.B. für die Pariser Untergrundzeitschrift Combat. In unsicheren Zeiten blieb er wachsam , weil er es für bedrohlicher hielt, in eine Art Starre zu verfallen und den Kriegsführenden damit in die Karten zu spielen. Damals war es nur einer Handvoll möglich, für ihre Überzeugungen zu kämpfen. Heute ist das anders.  

Phase 1: Das große Ganze im Blick 

Unsere Möglichkeiten sind trotz Krisen gegenwärtig, nicht zuletzt dank neuester Technologien und einem starken Netzwerk, weltweit. Auch wenn Vorsicht zunächst sinnvoll erscheint bringt sie uns dauerhaft nicht weiter. Camus’ Verstand schien durch die absurden Ideologien machthungriger Politiker:innen erst richtig aufzublühen. Wie also kann man mit unsicheren Zeiten Freundschaft schließen und sich dabei sogar noch selbst übertreffen?  

Dafür braucht es zunächst den Blick fürs große Ganze. Die Vergangenheit zeigt, dass Krisen, Naturkatastrophen und Pandemien Teil unserer Geschichte sind. Leider tragen wir unseren Teil dazu bei, weil wir menschliche und natürliche Ressourcen oft überstrapazieren. Umso erstaunlicher ist es, dass wir aus fast jeder Krise noch stärker hervorgegangen sind. Wissenschaftler:innen waren noch wissenschaftlicher, Forscher:innen noch forschender und Intellektuelle noch intellektueller.  

Phase 2: Wissen ist die bessere Macht 

Wir haben mit einer Professorin und zwei Studentinnen aus dem Fernstudium der Internationalen Hochschule (IU) reflektiert, was sie stärker gemacht hat, als uns der Lockdown im Griff hatte. Prof. Dr. Regina Frey-Cordes, Studiengangsleiterin für New Work im IU Fernstudium, fand die Entwicklung extrem spannend, die Deutschland speziell in ihrem Diskurs machte. Viele Arbeitgeber:innen hatten kaum eine andere Wahl, als ihre Angestellten ins Homeoffice zu schicken. Und das binnen kürzester Zeit. Was in den USA bereits vor der Pandemie Usus war, wurde hier oft heiß diskutiert. Prof. Dr. Frey-Cordes setzte sich daher noch intensiver mit dem Thema Remote Work auseinander und gewann vielversprechende Erkenntnisse.  

Besonders aufschlussreich war eine deutsche Studie aus dem ersten Corona-Jahr, die zeigte, dass Homeoffice von Mitarbeiter:innen äußerst geschätzt wird (Kröll & Nüesch, 2020): „Die Möglichkeit, von zu Hause zu arbeiten, erhöht die Arbeitszufriedenheit signifikant und verringert gleichzeitig die Mitarbeiterfluktuation”, erinnert sie sich.  Und: „Ja, COVID-19 hat viele Mitarbeiter zwangsläufig zu Heimarbeiter:innen gemacht. Die empirische Lage sieht für Unternehmen und Mitarbeiter:innen aber positiv aus, sodass in Zukunft mit einer höheren Arbeitszufriedenheit gerechnet werden kann.“ Eine Entwicklung, die nicht nur auf dem deutschen Arbeitsmarkt begrüßt wird. Auch das Studienfach New Work profitiert vom Umdenken vieler Unternehmen. 

Und wie gelingt es, persönlich umzudenken, neue Kräfte freizumachen? Schließlich hängt hier viel dran: Familie, Beruf, Karriere und nicht weniger Wünsche, Projekte und Träume. Melanie und Alexandra studierten Soziale Arbeit im Fernstudium, als die Welt sich einkapseln musste. Und beide erwischte es eiskalt.  

Alexandra war wegen einer Knie-OP ans Bett gefesselt und musste sich nun Vollzeit um ihre drei Kinder kümmern. Melanie war mit ihrem Segelboot in Panama gestrandet, weil der Lockdown auch auf See galt. Für beide Frauen bedeutete das erstmal Stillstand. Alexandra war gezwungen, sich und ihre Familie völlig neu zu organisieren und auch Melanie brauchte einen Backup-Plan, als ihre Weltumseglung im Hafen Panamas ein vorzeitiges Ende fand. Was ist in dieser Zeit passiert?  

„Ans Bett gefesselt zu sein, bedeutete in meinem Fall ja nicht unbedingt, schlafen zu müssen. Ich nutzte jede freie Zeit, um zu lernen, mit meinem Fernstudium weiterzukommen”, sagt Alexandra. „Mein Mann und ich steckten im Hafen Panamas fest. Wir durften nicht weitersegeln. In dieser Zeit schrieb ich eine Online-Klausur nach der anderen. Das half, um mit der strengen Ausgangssperre zurecht zu kommen. Doch das Beste war, mein Studium am Ende sogar viel eher abschließen zu können”, so Melanie.  

Alexandra erinnert sich, wie schwer es ihr anfangs fiel, die neue Situation zu akzeptieren: „Ich versuchte, meine Mutter- und Hausfrauenpflichten abzugeben. Das war hart. Doch zu wissen, dass ich dafür jederzeit studieren konnte, verschaffte mir sehr viel Freiheit.”  Auch Melanie weiß, was Freiheit auf 15 Quadratmetern für sie bedeutete: „Mit jeder Klausur wusste ich, was ich geschafft hatte und habe am Ende, trotz bitterem Segel-Aus, sogar dazugewonnen.”   

IU-Blog-Redaktion-Kristin-Hierl

Mein Beruf ist das Schreiben und das tue ich im Fernstudium der IU. Als Redakteurin und Texterin bin ich hier Teil eines tollen Teams im Marketing. Meine ersten Schritte als Copywriter machte ich in einer großen Werbeagentur – und das eher zufällig. Studiert habe ich Germanistik. Heute ist mir wichtig, mit Worten etwas zu bewegen. Und wenn es nur der rechte Mundwinkel ist.

Kristin
IU Redakteurin